Veranstaltet von Helle Panke - Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin und Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (BdWi)
Die Weltwirtschaftskrise bleibt eine Herausforderung für die Linke. Sie ging nicht gestärkt daraus hervor, war eher getrieben, kein relevanter Akteur. Konzepte für einen alternativen Entwicklungspfad aus dem erschütterten finanzmarktgetriebenen Kapitalismus und dem Regime des Neoliberalismus konnten kaum wirksam werden.
Gleichzeitig erschüttern soziale Kämpfe in einem lang nicht gesehenen Ausmaß die europäische Peripherie, die spanischen Massenproteste der "Empörten" breiten sich in Europa aus, die Forderung nach "wirklicher Demokratie", nach der Beteiligung an den relevanten Entscheidungen und die Frage nach der Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums ziehen sich durch alle Proteste. Und: "Wir sind nicht sicher in den Händen von Politikern und Banken" – "Ihr repräsentiert uns nicht". Auch für viele Linke und für linkes Denken kommt die Entwicklung vielfach überraschend. Welche Konzepte von Veränderung, Transformation, Revolution, von einer alternativen Gesellschaft sind zu entwickeln?
In der Tagung sollen Konzepte der Transformation in den Blick genommen werden, die Krise und Alternativen, Transformation und Strategiedenken; ihre Reichweite und analytischen Potenziale sollen in den aktuellen Kräfteverhältnissen untersucht werden.
Die Tagung ist als Möglichkeit zu intensivem Austausch, Studium und Diskussion konzipiert. Sie findet in einem Tagungshaus mit Vollverpflegung und angenehmen Unterbringungen statt, mit Möglichkeiten zu Spaziergängen, Schwimmen und Fahrradfahren.
Mittwoch, 7.9.2011
Mittagessen ab 12.30 Uhr, bitte bei Anmeldung mitteilen, ob gewünscht
13.30 Uhr Begrüßung und Eröffnung
14.15 Uhr Alex Demirovic: Zum Verhältnis von sozialer und politischer Revolution
16.30 Uhr Peter Thomas: Revolutionen, passive und permanente. Gramsci, Bordiga und Trotzki im Vergleich.
18.30 Uhr Abendessen
Ab 20.00 Uhr Vorstellungsrunde
Donnerstag, 8.9.2011
9.00-10.45 Uhr Texte und Diskussion zu: Gramsci, die Revolution, die Partei
11.00-12.30 Uhr Susanne Steinborn: Was wäre Revolution?
14.30 Uhr Texte und Diskussion: Zur Funktion von Utopie
16.30-18.30 Uhr Michael Brie: Ansätze radikaler Realpolitik
Abends: Diskussion: Transformative Perspektiven in Zeiten von Krise und Kürzungspolitik
Freitag, 9.9.2011
9.00-11.00 Uhr RSA-Film: D. Harvey zu Krise und Sparpolitik. Diskussion
11.00-12.30 Uhr Flo Becker: Vielfachkrise – Perspektiven für Transformation
14.30-16.30 Uhr Gregor Kritidis: Proteste und Widerstand.
17.00-18.30 Uhr Text und Diskussion: Karl-Heinz Roth: Weltproletariat im Werden?
Samstag, 10.9.2011
9.00-11.00 Uhr Wolfram Schaffar: Proteste und Widerstand in Malaysia und Südkorea
11.00-12.30 Uhr Christina Kaindl: Erschöpfung und Utopie. Subjekte in Veränderungen
15.00-18.00 Uhr Uli Brand: Kritik der imperialen Lebensweise
19.00-21.00 Uhr Diskussion: Wünschbare Alternativen und linke Projekte: „Grüner Sozialismus“?
Sonntag, 11.9.2011
9.30-12.30 Uhr Tadzio Müller: Die Bewegung ist tot, lang lebe die Bewegung?
Mittagessen, Abreise