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Heft 169: Die "Zweite Große Transformation"

Bedingungen, Inhalte und Perspektiven eines neuen, sozial-ökologischen und solidarischen Entwicklungspfades - Vortragsveranstaltung vom 24. April 2012

Von: Rolf Reißig

Heft 169: Die

Reihe "Pankower Vorträge", Heft 169, 2012, 40 S., A5, 3 Euro (zzgl. Versand)

Inhalt

1. Transformation – Begriff und Konzept

2. Die erste „Große Transformation“ – Polanyis Analyse- und Deutungsmuster

3. Gesellschaft im Übergang und Umbruch – die Zweite Große Transformation

4. Der zeitgenössische Transformationsdiskurs und die konkurrierenden Gesellschaftsprojekte

5. Zweite Transformation als neuer, zukunftsträchtiger Entwicklungspfad

6. Zweite Große Transformation und die Frage einer Zukunftsvision oder „Realen Utopie“ (Erik O. Wright)

7. Transformation als Problem gesellschaftlicher Koalitionen und ihrer Handlungs- und Strategiefähigkeit

8. Transformation als ein linkes Projekt

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LESEPROBE

Fragen der gesellschaftlichen Transformation rücken heute und mehr noch in Zukunft von der Peripherie ins Zentrum gesellschaftlicher Debatten, vielfältiger Suchprozesse nach Auswegen aus der tiefen ökonomischen und ökologischen Krise der kapitalistischen Welt und nach einer künftigen Gesellschaftsgestaltung.

Letztlich ist es die neue historische Umbruchsituation, die das Thema der Gesellschafts-Transformation auf die Agenda gesetzt hat. Doch die Vorstellungen darüber, was Transformation bedeutet, welche Konflikte und neuen Herausforderungen ihr zugrunde liegen, welche gesellschaftlichen Alternativen und Perspektiven mit ihr verbunden sind, welche Strategien und Wege sie erfordert, sind heftig umstritten. Und dies keineswegs nur entlang der großen gesellschaftspolitischen Lager.

Vor allem die oft recht allgemeinen und gesellschaftsneutralen Deutungen und Vorhaben der Transformation verlangen eine gesellschaftskritische Schärfung des Begriffs, der Konzepte und nicht zuletzt der Politik der Transformation.

Der vorliegende Text soll dazu einen Beitrag leisten.

1. Transformation – Begriff und Konzept

In den öffentlichen Debatten, aber auch in den sozialwissenschaftlichen Diskursen wird der Begriff Transformation in unterschiedlichster Form verwendet und oft mit Sozialer Wandel, Modernisierung, Evolution, Transition, Reform und Revolution gleichgesetzt. Um dieser begrifflichen Konfusion zu entgehen, ist zunächst der Begriff Transformation genauer zu bestimmen, zu definieren und von anderen gebräuchlichen Begriffen abzugrenzen.

Sozialer Wandel ist der zentrale Begriff der Soziologie.[1] Unter sozialem Wandel wird ein Prozess von Strukturanpassungen, gesellschaftlichen Veränderungen, Umwandlungen verstanden, die sich innerhalb eines sozialen Systems vollziehen. Dabei zeigt die Geschichte jedoch, dass zwei Gangarten sozialen Wandels und gesellschaftlicher Entwicklung unterschieden werden können. Wandel und Entwicklung innerhalb eines spezifischen Typs sozialer Ordnung (Normalfall) und Übergangs- und Umbruchphasen, in denen sich Wirtschafts- und Lebensweisen grundlegend ändern und sich ein neuer Typ sozialer Ordnung und Entwicklung abzeichnet.

An dieser zweiten Gangart sozialen Wandels setzt der Begriff Transformation an. Der Begriff Transformation erfüllt nämlich nur dann seinen Sinn, wenn er als Synonym für Übergänge, Umformungen, Wechsel von Typen sozialer Ordnungen, von Ordnungs-, Gesellschafts- und Entwicklungsmodellen und damit von typischen sozioökonomischen und soziokulturellen Entwicklungsweisen verstanden wird. Transformation ist deshalb ein besonderer Typ sozialen Wandels. Er reflektiert den Prozess der Destruktion wie den der Neukonstitution von Typen sozialer Ordnungen, von Typen sozioökonomischer und soziokultureller Entwicklungsweisen. Transformation als besonderer Typ sozialen Wandels – so lautet also meine erste Schlussfolgerung.

Transformation – so eine zweite – wird hervorgerufen durch soziale Konflikte und Spannungslinien, die im Ergebnis von tiefgreifenden Widersprüchen zwischen neuen gesellschaftlichen Herausforderungen und tradierten politischen, wirtschaftlichen, sozialen Strukturen und Entwicklungsweisen auftreten und sich in kontroversen gesellschaftlichen Diskursen, sozialen Handlungen und gesellschaftspolitischen Auseinandersetzungen zwischen unterschiedlichen Akteurs-koalitionen manifestieren.

Transformation – so eine dritte begriffliche Bestimmung – ist ein spezifischer Typ sozialen Handelns: ein intendierter, eingreifender, langfristiger und umkämpfter Prozess grundlegender gesellschaftlicher Veränderungen und Umgestaltungen als auch ein eigendynamischer und evolutionärer.

Transformation – so die vierte Bestimmung – ist verbunden mit Zukunftsannahmen und normativen Leitideen der Akteure, letztlich jedoch ein offener Entwicklungsprozess mit unvorhergesehenen Ereignissen und nichtintendierten Folgen. Als Ergebnis von Transformation sind daher sowohl ein neuer, zukunftsfähiger Typ sozialer Ordnung und Entwicklung möglich wie auch ein Kompromiss (Hybride) oder gar Phasen gesellschaftlicher Stagnation und Restauration.

Der Begriff Transformation ist nicht nur zum Begriff des Sozialen Wandels in Bezug zu setzen, sondern auch zu den Begriffen Transition, Evolution und Revolution.

Von Transition sprechen wir, wenn es um einen Wechsel politisch-institu-tioneller Ordnungen bzw. Regime („Demokratisierungsprozesse“) geht, der als gesteuerter Prozess handelnder Akteure verläuft. Transition – so werden vor allem die Übergänge von autoritären kapitalistischen Diktaturen zu repräsentativen bürgerlichen Demokratien wie die in Südeuropa, Lateinamerika und Südostasien zwischen den 1970er und 1990er Jahren charakterisiert.[2] Politikwissenschaftlich erlangte der Begriff Transition seine Bedeutung durch ein internationales Forschungsprojekt zur transition to democracy Mitte der 1980er Jahre.[3]

Der Begriff Transformation unterscheidet sich von dem der Evolution, der gesellschaftlichen Wandel nicht so sehr mit einem Gestaltungswillen verbindet und stärker die Selbsttransformation des betrachteten Systems reflektiert.[4]

Und der Begriff Transformation unterscheidet sich nicht zuletzt von dem der Revolution. Revolution wurde eher als abrupter, als jäher Bruch mit der Vergangenheit verstanden (und erfahren!), als vorbestimmter Durchbruch zu einer kommenden, neuen bzw. höheren Daseinsordnung.

Im Unterschied zum Begriff der Revolution sollte der Begriff der Transformation mehr die Ereignisgeschichte, die Entstehung des Neuen auch schon im Alten, die Kontingenz, die Offenheit des Prozesses, die unterschiedlichsten Formen von Übergängen und auch den Verzicht auf Mystifizierungen und Heilserwartungen reflektieren (können).

Transformation als neuer Typ gesellschaftlichen Wandels ist deshalb nach anderen als den bislang in den Sozialwissenschaften dominierenden Modellen und Konzepten des sozialen Wandels zu beschreiben, aber auch in kritischer Differenz zu den klassischen Theoriemodellen der Revolution. Erforderlich ist ein Perspektivenwechsel, der weder auf einen mehr oder minder kontinuierlichen Wandel des heute bestimmenden sozioökonomischen und soziokulturellen Entwicklungsmodells[5)abzielt noch auf einen "gesetzmäßigen“, „unabwendbaren“, abrupten und gewaltsamen Systembruch/Systemwechsel.

Die Schärfung eines zeitgemäßen, gesellschaftskritischen Transformationsbegriffs ist heute umso erforderlicher als – für viele überraschend – inzwischen wieder eine breitere Transformationsdebatte entstanden ist. Diese zeichnet sich durch eine erfreuliche Vielfalt aus, aber auch durch Pauschalisierungen einerseits und Einengungen und Verkürzungen andererseits. So kann Transformation aus den dargelegten inhaltlichen Bestimmungen nicht einfach mit Globalisierung, Europäisierung oder demographischen Veränderungen – wie es oft geschieht – identifiziert werden. Sie kann aber auch nicht normativ auf Übergänge zu marktwirtschaftlichen Demokratien oder auf Übergänge autoritärer Regime zu liberalen Demokratien – wie es in der Mehrzahl der neueren Transformationsliteratur noch immer geschieht (so auch bei Merkel 2010 und im Bertelsmann Transformation Index 2006) – reduziert werden. Was hier besonders auffällt, ist, dass Transformation (im o.g. Sinne) in Bezug auf moderne bürgerlich-kapita-listische Gesellschaften noch immer ausgeblendet wird.

Nicht zuletzt ist eine Schärfung des Transformationsbegriffs in der aktuellen ökologisch geprägten Transformationsdebatte (siehe unten) erforderlich. So wird Transformation in diesem Kontext als ökologisches Umbauprojekt des Industriekapitalismus interpretiert, dazu oft einseitig nur als technisch-organisato-risches Projekt, das eine Veränderung der allgemeinen Rahmenbedingungen durch eine neue institutionelle Steuerung von Oben verlange. Dass diese Transformation letztlich ein sozioökonomischer und soziokultureller, ein gesellschaftlicher Wandel ist, eine Transformation von Unten und Oben, eine Austragung tiefgreifender Konflikte, einen Wandel der Kräfteverhältnisse und grundlegende Eingriffe in das bestehende Akkumulations- und Regulationsregime erfordert, bleibt in vielen dieser Debatten zumeist außen vor. So auch im Konzept des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung „Globale Umweltveränderungen“ zur Großen Transformation.[6]

Auf der anderen Seite wird Transformation verschiedentlich aber auch als „Alter Wein“ in „Neuen Schläuchen“ verstanden; als Fortführung des klassischen Revolutionsmodells und -konzepts plötzlichen, radikalen Systembruchs; nur eben als etwas längerer Prozess und mit einigen anderen, angepassteren Mitteln und Methoden.

Transformation in unserem Verständnis ist jedoch ein neues, weiterreichendes Konzept sozialen, gesellschaftlichen Wandels, Übergangs und Umbaus, das sich von alten Gewissheiten unterschiedlicher Provenienz trennt, ohne neue festzuzurren. So formuliert auch Klaus Dörre für die Zunft der heutigen Sozialwissenschaftler völlig zu Recht: „Eine kritische Soziologie auf der Höhe ihrer Zeit hätte hingegen Begriffe und Kategorien zu entwickeln oder wieder zu entdecken und mit Inhalten zu füllen, die eine tiefgreifende gesellschaftliche Transformation bei Wahrung, Ausbau und Erweiterung von Demokratie überhaupt denkbar machen.“[7]

Ein zeitgemäßes analytisch-theoretisches Transformationskonzept sollte – zusammengefasst – zumindest drei Erfordernissen gerecht werden:

Erstens: Transformation als struktureller Wandel sollte beschrieben werden unter Bezug auf Prozesse, die diesen Wandel warum und wie hervorbringen. Ein modernes Konzept der Gesellschafts-Transformation muss von ein und demselben basalen Ansatz ausgehen, um die Prozesse sowohl der Stabilität wie die des Wandels, der Brüche und der Übergänge zu untersuchen und zu beschreiben. Es muss vor allem die endogenen Quellen der Transformation in den Blick nehmen.

Zweitens: Transformation als struktureller Wandel wird letztlich durch das Handeln individueller und kollektiver Akteure bewirkt bzw. vermittelt. Ein modernes Konzept der Gesellschafts-Transformation muss deshalb zeigen, wie gesamtgesellschaftliche Faktoren individuelle Motive und Entscheidungen beeinflussen, zu neuen Akteurshandlungen und -konstellationen führen und wie diese Einfluss nehmen auf die gesamtgesellschaftliche Entwicklung und sie verändern.

Drittens: Transformation als struktureller Wandel ist ein intendierter, aber zu-gleich eigendynamischer Prozess der Veränderung, der Um- und Neuformierung von Strukturen, Machtverhältnissen, Ordnungsmodellen, Institutionen, Regeln und kulturellen Deutungsmustern. Ein modernes Konzept der Transformation muss diese Wandlungsprozesse in ihrer Einheit von Evolution und Transformation, von allmählicher Destabilisierung und Neukonstituierung, von „Neuem“ im „Alten“ und umgekehrt sowie Gesellschafts-Transformation als gerichteten und offenen Prozess des Wechsels vor allem von Prozessstrukturen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungsmodellen und sozialem Handeln erfassen und erklären.

Transformationsanalysen müssten mithin Antwort suchen auf die Fragen: was wird transformiert (Gegenstand), warum (Ursachen, Triebkräfte), durch wen (politisches Handeln, Akteure), wie (in welchen Formen, Etappen, Geschwindigkeiten), mit welchen Folgen (mittel- und längerfristige Wirkungen, historische Resultate).

Transformationsforschung hat daher die Aufgabe, diese komplexen und in sich differenzierten Wandlungs-, Umwandlungs- und Übergangsprozesse von Typen sozialer Ordnung und sozioökonomischer und soziokultureller Entwicklungs-weisen zu analysieren. Sie sucht im Wirklichen das Mögliche. Im Hier und Heute das Künftige. Transformationsforschung ist in diesem Sinne Gegenwarts- und Zukunftsforschung zugleich.

Dazu bedarf es keiner neuen Großtheorie, aber eben der Rekonstruktion der unterschiedlichen basalen Transformations-Konzepte und vor allem ihrer kritischen Weiterentwicklung. Die heutige Transformationsforschung kann dabei auf ein reichhaltiges und differenziertes „Angebot“ theoretischer und methodischer Konzepte und Erklärungsansätze zurückgreifen: auf Systemtheorien, Strukturtheorien, Kulturtheorien sowie Klassen-, Handlungs- und Akteurstheorien. Diese unterschiedlichen Ansätze suchen die Ursachen, Erfolge und Misserfolge der Transition und Transformation in unterschiedlichen Teilsystemen und Akteurs-konstellationen.[8]

In der zeitgenössischen Transformationsforschung beziehen sich gesellschaftskritische Sozialwissenschaftler vor allem auf Marx, Gramsci, Polanyi, während dem modernisierungstheoretischen Paradigma nahestehende Sozialwissenschaftler sich eher auf Durkheim, Weber, Schumpeter, Parsons, Luhmann beziehen. Spielen bei den ersten vor allem Macht (-ressourcen), Eigentum, Klassen, Kräfteverhältnisse, Hegemonie, Zivilgesellschaft eine entscheidende Rolle, so bei den zweiten eher Systeme und deren funktionale Differenzierung, Modernisierung und Evolutionsprozesse. Aber auch die Kombination verschiedener Erklärungsansätze ist bei zeitgenössischen Transformationsanalysen zu beobachten. In Zeiten wie den unsrigen, die durch vielfältige Ambivalenzen und Übergänge und wenig geltende Gewissheiten gekennzeichnet sind, sollte das Nebeneinander verschiedener und konkurrierender Ansätze und ein diskursiver Dialog- und Lernprozess eine Selbstverständlichkeit sein. Doch auch in ihrer Summe verkörpern diese theoretischen Ansätze und Konzepte kein neues Paradigma der Transformation. Dies zu erarbeiten bleibt eine Herausforderung unserer Zeit, wobei System und Handeln; Macht, Struktur, Kultur und Akteur in ihren wechselseitigen Zusammenhängen betrachtet und analysiert werden müssen, sollen Transformationsprozesse in ihrer Komplexität genauer beschrieben und erklärt werden.[9]

Neue Fragen des sozialen Wandels und der gesellschaftlichen Transformation in einer neuen Umbruchsituation drängen auf neue Antworten. Die neue Transformationsforschung verlangt deshalb vor allem auch konkrete empirische Studien und Synopsen über die Ausbreitung und Verhinderung transformatorischer Neuerungen in der Gegenwart. Das vorhandene Theorieangebot zeigt, dass diese Transformationsanalysen durchaus theoretisch anspruchsvoll sein können und sein sollten.

Hierbei kann die heutige Transformationsforschung auch auf drei ganz unterschiedliche historische Vergleichsfälle aus dem 20. Jahrhundert zurückgreifen.[10] Erstens auf die Analysen der Übergänge von kapitalistischen zu staatssozialistischen Systemen (u.a. Bucharin 1990 [1920], Preobrazhenskij 1973 [1926]); zweitens auf die Analysen der Transitions- und Demokratisierungsprozesse in Südeuropa, in Lateinamerika, in Südosteuropa (u.a. O’ Donnell/Schmitter 1986) und drittens auf die Analysen des Übergangs von staatssozialistischen zu kapitalistischen, parlamentarisch-demokratischen Gesellschaften unterschiedlichster Formen in Osteuropa nach 1989/90 (u.a. Beyme 1994; Merkel 2010; Reißig 1998, 2000, 2011).

Für das Verständnis der historischen Dimension der heutigen gesellschaftlichen und globalen Transformation reicht die Betrachtung dieser historischen Vergleichsfälle aus dem 20. Jahrhundert aber nicht aus; erforderlich wird hierfür vor allem auch ein systematischer Vergleich mit der ersten Großen Transformation der Neuzeit.

[1] Vgl. Zapf 1971.

[2] Vgl. Merkel 2010: 66.

[3] O’ Donnell/Schmitter 1986.

[4] Vgl. auch Wagener 1996: 2.

[5] Mit „Gesellschafts- und Entwicklungsmodell“ soll das spezifische gesellschaftliche Entwicklungs- und Kulturmuster, das spezifische Herrschafts-, Wirtschafts- (bzw. Produktions-) und Sozialmodell, die typische individuelle Lebensführung und -weise reflektiert und verallgemeinert werden.

[6] WBGU 2011.

[7] Dörre 2011: 71.

[8] Vgl. auch Merkel 2010: 66ff.

[9] Reißig 2009: 26ff., 36ff.

[10] Vgl. auch Brie 2011: 65.

  • Preis: 4.00 €
  • Erscheinungsjahr: 2012