Auftaktveranstaltung der Konferenz
Lebenserfahrungen von heute erwachsenen Kindern politisch, rassisch oder religiös Verfolgter sind kein Teil des kollektiven deutschen Bewusstseins. Solche Vergangenheiten wurden in Deutschland Ost und West weitgehend ignoriert. In den USA, Israel und England werden Lebensläufe der Kinder von Holocaustüberlebenden seit Jahrzehnten auch akademisch thematisiert, in Deutschland hat man sich in Vereinen und Gesprächsgruppen damit befasst. Auch jüdische und nichtjüdische Kinder von Widerstandskämpfern, Illegalen und aus dem Exil Zurückgekehrten haben das literarisch und autobiographisch reflektiert. Seit 1989 wuchs zwar das Interesse an den Folgen der NS-Verfolgung auf die Sozialisation in BRD und DDR, aber in Forschungen zu Verfolgung und Widerstand sowie zu Kindheit und Jugend im Nationalsozialismus finden die gealterten „Kinder“ der politisch, rassisch und religiös Verfolgten – mit Ausnahme der Kinder der „Zeugen Jehova“ – weiterhin kaum Beachtung. Darauf reagierte das Projekt „Kinder des Widerstands“ an der Universität Wuppertal.
(Mehr zum Programm finden Sie bei der Programmankündigung vom Samstag)
Freitag, 12. Oktober, 18 Uhr
Filmbeitrag
Danach Podiumsdiskussion: Verräter in der Bundesrepublik, Helden der DDR? Kinder von Widerstandskämpfern und Emigranten gehen den historischen Einordnungen nach.
Teilnehmende: Sabine Reichwein, Alice Cziborra (geb. Gingold), Andrée Fischer-Marum, Prof. Bernhard Pfletschinger, Dr. Hans Coppi
Moderation: Prof. Dr. Micha Brumlik
Veranstalter: Helle Panke e.V. – Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin, in Kooperation mit der Berliner VVN-BdA, der Stiftung Haus der Demokratie und Menschenrechte, dem Interdisziplinären Zentrum "Kindheiten. Gesellschaften" der Bergischen Universität Wuppertal und dem Erziehungswissenschaftlichen Seminar der Universität Frankfurt/Main