Seniorenklub im Karl-Liebknecht-Haus
Die am 1. Juli 1990 in Kraft tretende Währungsunion leitete für Ostdeutschland den Transformationsprozess von der Plan- zur Marktwirtschaft ein. Er sollte so rasch wie möglich auch im Osten zu blühenden Landschaften führen.
Durchgesetzt wurde die Transformation mit den Mittel der Schocktherapie. Bis Ende 1991 sank die Wirtschaftsleistung in den neuen Bundesländern um ein Drittel. Und es gab in der Wirtschaftsgeschichte Deutschlands keine einzige industrielle Strukturkrise, die in ihrer Wirkung auf die Beschäftigung auch nur annähernd die gleiche Wucht hatte.
1992 bis 1995 folgte eine Phase der ökonomischen und sozialen Rekonvaleszens. Die Wirtschaftsleistung der neuen Bundesländer, die 1989 55 Prozent der bundesdeutschen betragen hatte, lag 1995 bei 59 Prozent. Seit 2005 ist sie kaum noch gestiegen, von 66 auf 67 Prozent (2013), weil in der ostdeutschen Industrie verlängerte Werkbänke überwiegen.
Referent: Prof. Dr. Jörg Roesler (Wirtschaftshistoriker)
Moderation: Helga Labs