Literatur und Gesellschaft
Die Grenzen ungebremsten Wirtschaftswachstums wurden nach 1970 auch von der DDR-Opposition diskutiert. Im Ergebnis entstanden u.a. drei Öko-Utopien, die bei aller Sperrigkeit erstaunlich relevante Fragen aufwerfen: Wolfgang Harichs "Kommunismus ohne Wachstum?" (1975), Rudolf Bahros "Die Alternative" (1977) und Robert Havemanns "Morgen" (1980). Ihre Autoren waren die wohl bekanntesten linken SED-Kritiker in der DDR. Im Gegensatz zu den Bürgerrechtlern der achtziger Jahre reichten ihre Forderungen weit über eine Demokratisierung des Realsozialismus hinaus. Die Verknüpfung des Kommunismus mit der ökologischen Frage war für sie zentral, wobei sich ihre Ergebnisse unterschieden. Gemeinsam hatten sie jedoch den Rückgriff auf die unter Marxisten als "unwissenschaftlich" verpönte Utopie.
Referent: Dr. Alexander Amberger (stellt seine 2014 erschienene Dissertation[1] vor)
Moderation: Birgit Ziener
Rezension von Guido Speckmann in der Tageszeitung "neues deutschland" vom 6. Februar 2015 zum Buch unseres Mitarbeiters Alexander Amberger mit Verweis auf den zugehörigen Vortrag in der "Hellen Panke" am Abend. Hier kann dieses gelesen[2] werden.