Politik und Kultur
"Der 8. Mai war in Deutschland schon fast ein Sommertag. Er grub sich ein ins Gedächtnis vieler Nationen. Das große Schlachten und Sterben hatte ein Ende, der Krieg in Europa war aus."
Mit diesen Sätzen beginnt Günther Rühle seine eindrucksvolle und spannende Schilderung des Theaterneubeginns in Berlin.
Der 8. Mai 1945 war der Tag, an dem die Völker Europas befreit wurden, befreit vom jahrelangen Töten und Sterben, befreit von undenkbaren Gräueltaten. Aber was war mit den Deutschen? Zuversicht, Hoffnung besaß nur eine kleine Minderheit in diesem durch eigene Schuld in Trümmern ersticktem Land.
Günther Rühle beschreibt in seinem jüngst im S. Fischer Verlag erschienen Buch Theater in Deutschland 1945-1966. Seine Ereignisse seine Menschen[1] diesen Teil des Neubeginns bewegend und kenntnisreich.
Erinnert wird an bedeutende Persönlichkeiten des Berliner Theaterlebens wie Gustav von Wangenheim, Fritz Erpenbeck, Maxim Vallentin, Ernst Legal, Paul Wegener, Karl Heinz Martin und Heinrich George, aber auch an das Wirken der sowjetischen Kulturoffiziere.
Die Schauspielerinnen Petra Kelling und Nadja Engel lesen aus den ersten Kapiteln des Buches.
Petra Kelling ist bekannt aus vielen Charakterrollen in den verschiedensten Theatern der DDR und bis heute in den vielen Filmrollen zu sehen.
Ihre Tochter Nadja Engel ist ebenfalls bekannt als Film- und Theaterschauspielerin. Sie ist die Enkeltochter des antifaschistischen Widerstandskämpfers Rudolf Engel.
Begrüßung: Dr. Siegfried Wein
Zum Autor: Günther Rühle war bis 1985 Redakteur im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Danach übernahm er die Intendanz des Frankfurter Schauspiels. Er ist Ehrenpräsident der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und Präsident der Alfred Kerr-Stiftung.
© Günther Rühle: Theater in Deutschland 1945-1966. Seine Ereignisse - seine Menschen. Leserechte mit freundlicher Genehmigung des S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2014.