Politik im Gespräch
Vor genau zwei Jahren wurde ein unscheinbarer junger Mann zum bekanntesten Wistleblower der Welt. Der Computerspezialist Edward Snowden enthüllte, was vorher in die Rubrik Verschwörungstheorie gefallen wäre: Die versuchte und umgesetzte Praxis der digitalen Totalüberwachung durch die verschiedenen Geheimdienste der "Five Eyes".
In ihrem Krieg gegen den Terror versuchten die NSA und ihre befreundeten Geheimdienste nicht nach der berühmten Nadel im Heuhaufen zu suchen, sondern den ganzen Heuhaufen zu erfassen. Dafür wurden und werden weder Kosten, Mühen, Freundschaften oder gar Bürgerrechte geschont.
Jede neue Veröffentlichung aus der Menge an geleakten Daten wirft die Frage auf: Was folgt auf die Aufdeckung der weltweiten digitalen Totalüberwachung?
Im Gespräch: Jacob Appelbaum (Softwareentwickler; Internetaktivist)und Sarah Harrison (Journalistin; WikiLeaks).
Moderation: Martina Renner (MdB, Obfrau DIE LINKE im "NSA-Untersuchungsauschuss") und Norbert Schepers (RLS Bremen)
Die Veranstaltung wird in Englisch stattfinden; es wird ein simultane Übersetzung angeboten.
Im Anschluss wird der Film Citizenfour von Laura Poitras im //:about blank-Gartenkino gezeigt.
Einlass: 19:00
Beginn 20:00
Diese Abendveranstaltung ist eine Kooperation von Helle Panke e. V. - Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Rosa-Luxemburg-Initiative e.V. - Rosa-Luxemburg-Stiftung Bremen.
After the Summer of Snowden
What's following the exposure of total global surveillance? Discussion
with film screening of CITIZENFOUR afterwards
While parts of the German public still have difficulties to grasp the
scope of the Snowden-leaks since 2013, the other part went back to
political business as usual. Moreover, while the interested public is
filled with consternation by the ongoing disclosures on the work of U.S.
and German secret services, there seems to be a paralization concerning
the question of the political consequences. We will be talking with
activists and supporters of Edward Snowden on strategies and allies in
the fight against global surveillance in order to take stock after the
Snowden-leaks.
With: Sarah Harrison (journalist, WikiLeaks), Jacob Appelbaum
(independent computer security researcher, hacker) and Laura Poitras
(director and producer of CITIZENFOUR; requested) in conversation with
Martina Renner (Member of parliament DIE LINKE, NSA-investigation
committee of the German Bundestag) and Norbert Schepers
(Rosa-Luxemburg-Stiftung Bremen). The discussion will be followed by a
screening of the Oscar-winning documentary CITIZENFOUR.
June the 12th
Doors open 7 p.m., beginning 8 p.m.
There will be a simultaneous interpretation (German and English). The
documentariy CITIZENFOUR will be shown in English with German subtitles.
Bericht, Video und Presseartikel zu diesem Abend gegen digitale Überwachung (Fabian Kunow)
Zwei Jahre nach den ersten Enthüllungen des Wistleblowers Edward Snowden wollten wir zusammen mit dem zuständigen Bereich bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen[1] die Frage stellen, wie es nun politisch weitergehen soll?
Hierfür konnten wir zwei Personen aus dem Umfeld von Edward Snowden gewinnen: Sarah Harrison von WikiLeaks, die sich darum kümmerte, dass Edward Snowden nicht den Häschern amerikanischer Geheimdienste in die Hände fiel sowie den Internetaktivisten Jacob Appelbaum.
Zwei ursprünglich angekündigte Gesprächspartnerinnen konnten aus unterschiedlichen Gründen leider nicht mitdiskutieren. Dies waren die Filmemacherin Laura Poitras, die damals ebenfalls bei Snowden in Hongkong war und sowie die Bundestagsabgeordnete Martina Renner. Sie sitzt für Die Linke im Bundestagsuntersuchungsausschuss zur NSA-Überwachung. Norbert Schepers von der Rosa-Luxemburg-Initiative aus Bremen moderierte das in Englisch geführte Gespräch.
Der Garten des About.Blank füllte sich mit rund 250 Besucherinnen und Besuchern. Nach dem Gespräch wurde Laura Poitras' Film CITIZENFOUR[2] gezeigt.
Hier finden Sie den Videomitschnitt[3] des Gesprächs.
Das schrieb das Neue Deutschland[4].
Das schrieb die Junge Welt[5].