Rechtsextremismus in Europa
Im Sachsen-Anhaltinischen Schnellroda sitzt auf einem Rittergut das Institut für Staatspolitik (IfS). Es ist maßgeblicher Bestandteil des Teils der extremen Rechten, welcher als "Neue Rechte" bezeichnet wird. Die "Neue Rechte" versucht mit Tagungen, Zeitschriften, Internetblogs und gelegentlichen provokativen Aktionen im vorpolitischen Raum Akzente zu setzen, Bildungsarbeit zu machen und gesellschaftliche Diskurse nach Rechts zu verschieben. Sie will eine radikale rechte Elite schaffen, die in gesellschaftlichen Schlüsselpositionen sitzt und dem vermeintlich linken Mainstream entgegentritt. Bisher hielten sich die intellektuellen Protagonisten der "Neuen Rechten" von Parteipolitik fern, auch wenn einzelne NPD-Politiker immer wieder bei Veranstaltungen aus dem Kreis der "Neuen Rechten" gesehen wurden.
Mit dem Erfolg der AfD ändert sich dies nun. Der Thüringer Rechtsaußenpolitiker Björn Höcke sagt laut FAZ[1] vom 16.4.2016, Schnellroda sei für ihn ein "Ort der geistigen Regeneration", er empfange dort sein "geistiges Manna". Beim Institut für Staatspolitik hielt Höcke auch seine als rassistisch kritisierte Rede über das angeblich unterschiedliche Reproduktionsverhalten von Afrikanern und Europäern. Gute Verbindung unterhält der Mitbegründer des IfS und Hausherr auf dem Rittergut Schnellroda, Götz Kubitschek, auch zum Landesvorsitzenden der AfD in Sachsen-Anhalt, André Poggenburg. Hier erreichte die AfD ihr bis jetzt bestes Wahlergebnis bei einer Landtagswahl.
Ob die "Neue Rechte" nun die Stichwortgeberin der AfD geworden ist und wie sich das Verhältnis dieser extrem rechten Ideologen zur AfD gestaltet, wird uns an diesem Abend David Begrich vom Verein "Miteinander e.V." aus Magdeburg berichten.
Moderation: Dr. Gerd Wiegel