Geschichte
Vor 60 Jahren geriet der monolithisch erscheinende Machtblock des Stalinismus ins Wanken. Chruschtschow leitete auf dem XX. Parteitag der KPdSU das "Tauwetter, das keines war" (Hans Mayer) ein. Im Anschluss kam es in mehreren Ländern des sog. "Ostblocks" zu Reform- und Emanzipationsbewegungen gegen die von Gefolgsleuten Stalins geführten Regierungen.
Neben Polen und den Intellektuellen in der DDR sind bis heute vor allem die blutigen Ereignisse in Ungarn in Erinnerung geblieben. Die "kleine ungarische Oktober-Revolution" begann dort am 23. Oktober und wurde durch den Einmarsch der Sowjetunion am 4. November niedergeschlagen. Aufständische, Intellektuelle und politisch Unbequeme wurden verfolgt, inhaftiert, ermordet. Insbesondere die Hinrichtung von Imre Nagy ist in Erinnerung geblieben, aber z.B. auch das temporäre Verschwinden des Georg Lukács.
Die Historiker György Dalos und Bernd-Rainer Barth werden im Gespräch die damaligen Ereignisse in Erinnerung rufen und ihre Folgen bis zum heutigen Tag auswerten.