16. Kolloquium der Hermann Henselmann Stiftung Digital zu 100 Jahre Groß-Berlin
Berlin und sein Umland präsentieren sich heute als Siedlungsstern. Schienentrassen und Ausfallstraßen bildeten seit Ende des 19. Jahrhunderts eine einprägsame wachsende Siedlungsstruktur, die sich deutlich von den ringförmigen Stadterweiterungen früherer Jahrhunderte unterschied. Diese Straßen-Schienen-Radialstruktur wurde durch Ringe ergänzt: die Ringbahn, den inneren Autobahn(teil)ring, den (bislang wenig beachteten) äußeren Eisenbahnring und den äußeren Autobahnring. Dieses besondere Ring-Radial-Gerüst spiegelt beides wider: die Tradition des schienengebundenen öffentlichen Verkehrs wie die – kürzere – Tradition der autogerechten Stadtregion.
Der Siedlungsstern ist nicht nur eine Realität, die sich in Brandenburg-Berlin während der Zeiten weltweiter Zersiedelung aufgrund der Teilung Deutschlands erhalten hat. Er ist auch ein Leitbild für die wachsenden Metropole im neuen Landesentwicklungsplan für die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg. Dieses Leitbild hat eine lange Tradition, es wurde erstmals im Wettbewerb Groß-Berlin 1908–10 angedacht. Doch was verbirgt sich hinter diesem Leitbild, was macht den Siedlungsstern aus, woraus bestehen die Siedlungsstrahlen? Wie verbindet sich der Stern mit dem so genannten Städtekranz, den Städten der „zweiten Reihe“? Soll, kann oder muss dieser Stern weiterentwickelt werden?
Drei Planungsbüros haben sich auf Bitte der Hermann-Henselmann-Stiftung diesen Fragen gestellt. Auf dem Kolloquium präsentieren sie ihre Überlegungen zur Weiterentwicklung der Sternenstrahlen West und Ost sowie zu den Umlandgemeinden Hohen Neuendorf und Michendorf.
Programm:
16:00 Begrüßung und Moderation
Dr. Thomas Flierl, Vorsitzender der Hermann-Henselmann-Stiftung (HHS)
16:15 Prof. Dr. Harald Kegler (Universität Kassel): Vorstellung des Buches „Planungskultur“ (4. Kolloquium HHS zu Groß-Berlin 2020)
16:30 Prof. Dr. Harald Bodenschatz (HHS): Einführung: Sternmetropole Berlin
17:00 Diskussion: Leitbild Siedlungsstern?
Mit: Klaus Brake (HHS), Ludwig Krause (Verkehrsplaner des 3. Preises Wettbewerb BB 2070), Katrin Lompscher (HHS, Senatorin a.D.)
17:40 Pause
17:50 Dr. Cordelia Polinna (HHS, Urban Catalyst): Sternenstrahl West: Potenziale, Vorschläge
18:10 Peter Meyer, Andreas Sommerer (HHS, mghs architekten und stadtplaner): Sternenstrahl Ost: Potenziale, Vorschläge
18:30 Dr. Christina Lindemann (HHS, Planungsgruppe WERKSTADT): Entwicklungsprobleme für Umlandgemeinden
18:50 Pause
19:00 Diskussion der drei Beiträge
Mit: Jan Drews (Leiter der Gemeinsamen Planungsabteilung Berlin-Brandenburg), Dr. Friedemann Kunst (DASL, Vorsitzender der Landesgruppe Berlin-Brandenburg der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung), Prof. Dr. Markus Tubbesing (Fachhochschule Potsdam)
19:50 Ausblick: Dr. Thomas Flierl (HHS)
Die Veranstaltung ist eine Kooperationsveranstaltung der Hermann-Henselmann-Stiftung[1] mit der Rosa Luxemburg Stiftung[2] und Helle Panke.
Die Veranstaltung findet aufgrund der anhaltend hohen Infektionszahlen mit Covid-19 leider nicht als Präsenz-Veranstaltung, sondern online statt.
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