Busexkursion zum Sozialwissenschaftler Michel Foucault

Busexkursion

Nächstes Jahr ist der 40. Todestag von Michel Foucault. Der Franzose gehört zu den wichtigsten Gesellschaftskritikern des zwanzigsten Jahrhunderts. Wir widmen ihm eine Busexkursion, die uns seine Themen, ihre Rezeption sowie Foucaults Aufenthalt in (West)-Berlin näher bringen soll.

Die deutsche Übersetzung seiner Dissertation Folie et déraison. Histoire de la folie à l’âge classique aus dem Jahr 1961 wird in diesem Jahr fünfzig Jahre alt, sie erschien 1973 unter dem Titel Wahnsinn und Gesellschaft – Eine Geschichte des Wahns im Zeitalter der Vernunft. Kurz nach Wahnsinn und Gesellschaft erschien Foucaults zweites wichtiges Buch zu diesem Themenbereich auf Deutsch, Die Geburt der Klinik: Eine Archäologie des ärztlichen Blicks. Beide Bücher veränderten den Blick auf die Psychiatrie. Um uns mit der Geschichte dieser Art von Klinik auseinanderzusetzen, besuchen wir die Stadt Brandenburg/ Havel. Dort befindet sich die größte Psychiatrische Klinik des Landes, auf ihrem Gelände gibt es auch geschlossene Abteilungen und einen Maßregelvollzug.

Dort wurde die  „Euthanasie“ während des NS geplant und umgesetzt. Mittlerweile gibt es eine historische Aufarbeitung dieses Krankenhauses, dessen Geschichte vom Kaiserreich über die Weimarer Republik, den NS und DDR bis heute reicht.

Das namentlich bekannteste Buch von Foucault dürfte indes Überwachen und Strafen – Die Geburt des Gefängnisses sein. Direkt neben der Klinik liegt die JVA Brandenburg. Auch diese verfügt über eine Gedenkstätte, in der die Geschichte des Strafvollzugs behandelt wird – ein Teil unserer Exkursionsgruppe wird sich dieser Geschichte mit einer Führung widmen.

Michel Foucault war mehrfach in seinem bewegten Leben in (West-)Berlin. An welchen Orten er war, wen er in Berlin traf und was er hier genau tat, erzählt uns Philipp Felsch, Professor für Kulturgeschichte an der HU-Berlin.

Ablaufplan:

09:00 Uhr: Treffpunkt Kopenhagener Straße 9

09:15 Uhr: Abfahrt am Stadion – Vortrag von  Mehmet Şahin im Bus über das Interesse von Michel Foucault an der Psychiatrie und dem Gefängnis

11:00 Uhr: Ankunft - Rundgang über das Klinikgelände zur Geschichte mit Dr. Friedrich Hauer (Historiker und Kurator des Psychatriemuseums)

12:30 Uhr: Mittagessen

13:30 Uhr: Aufteilung der Gruppe

Gruppe A: Führung durch das Psychatriemuseum und Geschichte der Vernichtung Kranker während des NS von Dr. Friedrich Hauer

Gruppe B: Führung durch die Gedenkstätte des Gefängnisses in Brandenburg Havel durch die Leiterin Dr. Sylvia de Pasquale

15:00 Abfahrt von der Klinik Richtung Berlin

16:30 Uhr: Ankunft Crelle Straße 22, ehemaliges Verlagsgebäude des Merve-Verlags, Treffen mit Prof. Dr.  Philipp Felsch (Kulturwissenschaftler HU Berlin, Autor des Buchs „Der lange Sommer der Theorie“), er wird uns verschiedene Orte in (West)-Berlin zeigen, die für Foucaults Berlinbesuche von Bedeutung waren

Kurz nach 19:00 Uhr: Ende der Busexkursion an der TU Berlin (Ernst-Reuter-Platz), wer möchte, wird mit dem Bus noch Richtung Abfahrtort mitgenommen

Exkursionsleiter: Fabian Kunow

Karten müssen im Vorverkauf erworben werden.

Ermäßigt sind: Schüler*innen und Student*innen sowie alle Personen, die Inhaber des BerlinPasses (bzw. des Nachfolgenachweises) sind, also alle Personen, die in Berlin ihren Hauptwohnsitz haben und eine der folgenden Leistungen erhalten:
• Arbeitslosengeld II bzw. Sozialgeld (Hartz IV) nach dem SGB II
• Sozialhilfe oder Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nach dem SGB XII
• Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz
• sowie die Mitglieder der Bedarfsgemeinschaft eines Leistungsempfängers (Familienangehörige)