Marzahner Gesellschaftspolitisches Forum
Referent: Roger Reinsch
Moderation: Dr. Wolfgang Girnus
Im Grundgesetz steht, die Würde des Menschen sei unantastbar. In der UNO-Deklaration der Menschenrechte von 1848 ist ausgesagt, sie sei angeboren. Die Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland fragte in ihrer Rede auf dem DGB-Bundeskongress 2006, ob Menschenwürde noch etwas mit unserer heutigen Realität zu tun hätte. Bei der Beschäftigung mit Fragen der Geschichte des Humanismus und der Menschenrechte stieß Roger Reinsch auf die Feststellung Thomas Müntzers, dass die Herren „die Menschheit ihrem Eigennutze, ihren Wollüsten, ihren Launen opfern, sie auf jede Art missbrauchen und in der Entwicklung ihrer Kräfte, im Genuss ihres menschlichen Daseins hindern.“ Wann also, fragte er sich, können die Menschen in Würde leben, und wie kann es ihnen gelingen, ein menschliches Dasein zu genießen?
Mit seinem Buch „Der weite Weg zur Würde“ (edition bodoni, ISBN 978-3-940781-05-5, 9.00 EUR) gibt er Antwort. Und die „führt hin zum Menschenbild, ein Bild, das jedem einzelnen von uns überall auf der Welt Würde als unabdingbare Eigenschaft des Menschen bestätigt… “ (aus einer Rezension von Klaus-Georg Przyklenk)
Zum Autor: Roger Reinsch, geb. 1931 in Berlin, ist von Beruf Zimmermann. Von 1952 bis 1957 studierte er an der Humboldt-Universität Philosophie. Im Mittelpunkt seiner weiteren Tätigkeit stand dann kulturelle und künstlerische Arbeit. In der Zeit von 1972 bis 1981 war er Mitarbeiter im Ministerium für Kultur der DDR und absolvierte 1979/80 ein postgraduales Studium der Kulturpolitik. Anschließend arbeitete er bis 1991 an der Humboldt Universität in Berlin im Bereich des Direktorats für Kultur- und Öffentlichkeitsarbeit. Von ihm erschienen drei Bücher mit Gedichten und Kurzgeschichten.