DenkMalTour
Vor 125 Jahren, im Winter 1884/85, empfing Reichskanzler Bismarck die Vertreter der damaligen Weltmächte zur Afrika- oder Kongo-Konferenz in Berlin. Im Namen von Fortschritt und Humanität und vor dem Hintergrund der europäischen Rassenideologie einigten sich die Vertreter von zwölf europäischen Staaten sowie des Osmanischen Reichs und der USA über die weitere koloniale Aufteilung und Ausbeutung des afrikanischen Kontinents. Im Palais des Reichskanzlers wurde
das riesige "Kongobecken" dem belgischen König Leopold II übereignet. Dessen brutales Regime kostete mehr als zehn Millionen Menschen das Leben. Mit der Berliner Konferenz trat auch das Deutsche Reich dem Kreis der Kolonialmächte bei. Prügelstrafe, Menschen- und Ressourcenraub, Zwangsarbeit, Folter, Vergewaltigungen, Konzentrationslager und Völkermord kennzeichneten die folgende dreißigjährige Herrschaft der Deutschen in den Gebieten des heutigen Namibia, Togo, Kamerun, Tansania, Burundi und Ruanda. Allein während der blutigen Niederschlagung von Widerstandsbewegungen wurden mindestens 400.000 Menschen getötet.
Wir wollen uns bei dieser DenkMalTour auf den Spuren des Kolonialismus und den Ereignisorten der Berliner Afrikakonferenz und den Debatten über Kolonialismus und Imperialismus bewegen.
Referent: Christian Kopp, Berlin Postkolonial e.V.
Leitung: Michael Popp/Janeta Mileva
Treffpunkt: Berlin-Mitte - Mahnmal in der Wilhelmstr. 92
Gemeinsam mit NaturFreundeBerlin, Ortsgruppe Adelante
NaturFreundeBerlin, Ortsgruppe Adelante