Kulturdebatte im Salon
Aus Dokumenten der DDR lässt sich herauslesen, welch große Bedeutung die Kleinproduktion für die Versorgung mit Obst, Gemüse, Fleisch und Eiern hatte. Wie konnte es kommen, dass die von Marx und Engels heftig kritisierte Allianz von Schollenbindung und Selbstversorgung und die von den Linken verachtete Laubenpiepergesinnung sich in der DDR auf neue Weise durchsetzte? Stimmt es, dass das hochentwickelte Industrieland DDR am Ende tatsächlich die Selbstversorgergesellschaft war, weil die SED die permanente Versorgungskrise nicht anders bewältigen konnte? Können die in der DDR entwickelten, üblich gewordenen Praxen von Selbstversorgung in die heutigen Vorgänge eingeordnet werden? Was bietet die Kulturgeschichte der DDR hier an Ideen, Einfällen, an abschreckenden und einnehmenden Erfahrungen an?
Referentin: Dr. Isolde DietrichModeration: Prof. Dr. Dietrich Mühlberg