Samstag, 21. April 2012, 14:00

100 Jahre nach der Gründung des ANC:

Das Afrikanische Viertel auf dem Weg zum postkolonialen Lern- und Gedenkort?

DenkMalTour

Nach jahrelangem Engagement zivilgesellschaftlicher Initiativen wird der Bezirk Berlin-Mitte im Frühjahr 2012 am U-Bahnhof Rehberge eine erste Informationstafel zum so genannten Afrikanischen Viertel - dem größten und ältesten "Kolonialviertel" der Bundesrepublik - errichten. Die Tafel wird Auskunft geben über ein Gebiet, das über ein halbes Jahrhundert hinweg mit Straßennamen versehen wurde, welche bis heute die ehemaligen deutschen Kolonien in Afrika "vergegenwärtigen" und ihre Begründer - Gustav Nachtigal, Adolph Lüderitz und Carl Peters - ehren. Nach dem Willen der Bezirksregierung soll das Viertel in Zukunft zum "postkolonialen Lern- und Gedenkort" entwickelt werden.

Wie dieser Ort gestaltet werden soll und ob dies auch mit den seit Jahrzehnten geforderten und von der CDU kategorisch abgelehnten Umbenennungen der Petersallee, des Nachtigalplatzes und der Lüderitzstraße zu Ehren afrikanischer Widerstandskämpfer_innen verbunden sein wird, ist nach der Bezirkswahl 2011 offen. Anläßlich des ANC-Jubiläums wollen wir mit kritischem Blick durch das "Afrikanische Viertel" spazieren und dabei die Geschichte des deutschen Kolonialismus, des antikolonialen Widerstands und der lokalen Erinnerungspolitik thematisieren.

Mit Christian Kopp (Berlin postkolonial) und Michael Popp

Treffpunkt: Kameruner Straße 1 / Ecke Müllerstraße Wedding: Nähe U-Bahnhof Seestraße

Kosten: 1,50 Euro