Montag, 16. Januar 2012, 19:00 bis 22:00, Helle Panke, Kopenhagener Str. 9, 10437 Berlin

Was erzählbar geworden ist, ist überwunden – Was überwunden werden muss, soll erzählt werden.

„Fräulein Schmetterling“ und Christa Wolfs Arbeit für den Film

Literatur und Gesellschaft

Christa Wolf hat gemeinsam mit ihrem Mann Gerhard Wolf immer wieder auch für den Film gearbeitet. Der DEFA-Film "Fräulein Schmetterling" entstand 1965 in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Kurt Barthel nach einem Szenarium der Wolfs: Eine junge Frau, ein "unfertiger Mensch" wie es Christa Wolf ironisch formuliert, versucht, in der DDR der 60er Jahre so etwas wie eine gelungene Sozialisation abzuschließen. Doch der Wunsch, das Leben selbst gestalten zu können, trifft auf staatliche Bevormundung. Der zugleich dokumentarisch und märchenhaft erzählende Film wurde noch in der Arbeitsversion nach dem 11. Plenum des ZK der SED verboten. Er zeigt beispielhaft nicht nur die Arbeitsweise von Christa Wolf, sondern gibt Aufschluss über die Produktionsbedingungen von Kunst in der DDR der 60er Jahre.

Dr. Sonja Hilzinger stellt die Arbeiten für den Film von Christa Wolf vor.

Dr. h. c. Ralf Schenk hat "Fräulein Schmetterling" 2005 in seiner letzten Schnittfassung rekonstruiert. Er kommentiert die Entstehungsbedingungen und die politischen Umstände des Filmverbots.

Moderation: Birgit Ziener

Im Anschluss wird der Film "Fräulein Schmetterling" gezeigt.
Kosten: 1,50 Euro

Wo?

Helle Panke
Kopenhagener Str. 9
10437 Berlin