Politik im Gespräch
Das südostasiatische Vietnam trägt in seinem offiziellen Namen die Bezeichnung "Sozialistische Republik". Seit Ende der achtziger Jahre wurde die Wirtschaftspolitik des Landes durch die Reformen im Rahmen des "Doi moi" (vietn. für "Erneuerung") zunehmend um marktwirtschaftliche Elemente erweitert. Dazu gehörte auch die teilweise Öffnung für ausländische Unternehmen.
Diese Politik begünstigte in den neunziger Jahren ein rapides Wirtschaftswachstum.
Die kommunistische Staatspartei hält weiterhin am Sozialismus fest, der mit Marktwirtschaft kombiniert werden soll.
Aus dieser Entwicklung der letzten 25 Jahre ergeben sich gegenwärtig Fragen und Widersprüche, die in den Debatten über Privatisierungen, über Rechte von ArbeitnehmerInnen, Energie- und Klimapolitik oder den Konflikt im Südchinesischen Meer Widerhall finden. Wirtschaftspolitisch stellen die Importüberschüsse und die Inflation drängende Probleme Vietnams dar.
Die Referentin Nadja Charaby ist Leiterin des Hanoier Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung. In ihrem Vortrag wird sie über die genannten Themen, aber auch über die politische Bildungsarbeit des RLS-Büros in Vietnam berichten.
Moderation: Prof. Klaus Steinitz