Geschichte
Der gegenwärtige Verlust von Demokratie als Folge des Krisenmanagements der jeweiligen Regierungen wird in allen Ländern der Europäischen Union beklagt. Das gilt angesichts zunehmender ökonomischer Unwägbarkeiten auch für die noch wenig betroffene Bundesrepublik. Dieser Zustand ist für den Referenten Anlass zurückzuschauen, wie die bundesdeutsche Demokratie mit den beiden ökonomischen Krisensituationen in ihrer Geschichte zurechtkam: Sie führten jeweils zu einer strategischen Wende in der Wirtschafts- und Sozialpolitik. Das Ergebnis ist aufschlussreich: Als den Machern deutlich wurde, dass die "Politik des Weiter so" gescheitert war, kam es zu wirtschaftsstrategischen Wechseln an den Wählern vorbei. Sowohl die neokeynesianische Wende als auch die neoliberale Wende wurden ohne Wählerbefragungen über den zur Überwindung der Krise einzuschlagenden neuen Kurs vollzogen. Die beiden Bundeskanzler Ludwig Erhard (1966) und Helmut Schmidt (1982) wurden mit das Grundgesetz in Frage stellenden und die Volkssouveränität ignorierenden Verfahren gestürzt.
Eine erweiterte Fassung des Vortrages erschien soeben als Broschüre in der Reihe "Pankower Vorträge" (Heft 170), die Sie in Vorbereitung auf die Veranstaltung zum Preis von 3 Euro über das Bestellformular auf der homepage des Vereins erwerben können.
Referent: Prof. Dr. Jörg Roesler
Moderation: Birgit Pomorin