Politik im Gespräch
Der XVIII. Parteitag der KP Chinas nahm fast den selben Stellenwert in den deutschen Medien ein, wie die zeitgleich stattfindende Wahl des US-Präsidenten. Kein Wunder, hat doch China die höchsten Devisenreserven angehäuft, die je ein Staat besessen hat. Und es konnte zuletzt seine Position als wichtigster Gläubiger der USA sogar noch ausbauen.
Anders als beim Gerangel um das Amt des US-Präsidenten kennt kaum jemand in Deutschland die neuen und alten Mitglieder in Chinas Führung. Entsprechend schwer lassen sich somit (medial) Sympathien verteilen. Die bürgerliche „Frankfurter Allgemeine“ (FAZ) weiß aber, dass die „konservativen Kräfte“ ihre Macht im Politbüro ausgebaut haben. Doch was heißt in China „konservativ“?
Das Land steht mit einer Bevölkerung von 1,3 Milliarden vor enormen Problemen. Nach Darstellung westlicher Medien droht ein soziales Auseinanderbrechen der Gesellschaft. So gibt es nach Informationen der „FAZ“ allein in Peking 179.000 Dollarmillionäre, während Millionen an Wanderarbeitern unter entsetzlichen Bedingungen die Produkte der kapitalistischen Globalplayer herstellen. Aufmerksamkeit erregt ihr Schicksal in den westlichen Metropolen nur, wenn es zu Revolten und Produktionsausfällen wie beim Apple-Hersteller Foxconn kommt.
Wer sind nun aber die neuen und alten Gesichter in Chinas-Parteiführung? Was für eine Politik hat die chinesische Gesellschaft und die restliche Welt von ihnen zu erwarten? Wie viel „Kommunismus“ gibt es noch zwischen den Provinzen Xinjiang und Xizang im Westen und der blühenden Metropole Shanghai im Osten?
Die Veranstaltung soll Einsteigern helfen sich einen ersten Einblick in die heutigen chinesischen Verhältnisse zu verschaffen, aber auch Kenner der Materie auf den aktuellen Stand bringen.
Referent: Dr. Wolfram Adolphi (wissenschaftlicher Mitarbeiter der Linksfraktion im Bundestag)
Moderation: Fabian Kunow