Dienstag, 18. Juni 2013, 19:00, Helle Panke, Kopenhagener Str. 9, 10437 Berlin

Über das Versprechen der "Warensprache"

Walter Benjamins Ent-stellung des Messianischen

Philosophische Gespräche

Der Vortrag verfolgt die Frage, ob und inwiefern heute eine nicht-ideologische Rede vom Messianischen möglich ist. Es ist bekannt, dass Walter Benjamins sein Denken zwischen zwei antithetischen Polen aufspannte: historischer Materialismus und jüdisch-messianisches Denken. Welche Aktualität hat ein Denken zwischen Marx und Messias im Zeitalter eines siegreichen, nicht einhaltenden Weltkapitalismus? Welche Bedeutung hat der nicht-neutralisierende Bezug auf die Sprache des Religiösen, wenn der Kapitalismus, wie Benjamin in einem frühen Fragment behauptete, nicht bloß ein säkulares Gesellschafts- und Wirtschaftssystem ist, sondern sich an die Stelle der ehemaligen Religionen gesetzt hat? Kurzum, wer mit Benjamin vom Messianischen reden will, kann vom „Kapitalismus als Religion“ nicht schweigen.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Institut für Sozialtheorie Bochum e.V.

Referent: Sami Khatib, war Forscher am Theorie-Department der Jan van Eyck Academie Maastricht und studierte Philosophie, Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der FU Berlin. Seine Dissertation zu Benjamin erscheint Ende des Jahres.

Kosten: 2,00 Euro

Wo?

Helle Panke
Kopenhagener Str. 9
10437 Berlin