Kulturdebatte im Salon
Zivilgesellschaft ist in der öffentlichen und politischen Diskussion ein zentraler Begriff geworden, der zunehmend bemüht wird, wenn es um die Lösung drängender gesellschaftlicher Probleme geht. Für OstDeutschland wird sie allerdings weniger als Teil der Lösung, denn als Teil des Problems gesehen. Die Zivilgesellschaft in Ost-Deutschland wird generell als zu schwach befunden, die Ostdeutschen werden wahlweise als demokratieunfähig und unbegabt zu zivilem Ungehorsam angesehen oder als unberechenbar und gewaltbereit.
Wie ist der Zustand der ostdeutschen Zivilgesellschaft jedoch im Jahr 25 nach der "friedlichen Revolution" einzuschätzen? Welche Spezifika besitzt sie? Wie ist sie im Vergleich zur westdeutschen und im europäischen Kontext einzuordnen?
Vor dem Hintergrund langjähriger Forschungen zu Engagement, Protest und sozialen Bewegungen in OstDeutschland werden Grundlinien der Zivilgesellschaft seit der Wende, Probleme und Handlungsfelder skizziert und Überlegungen zu ihrer Perspektive angesichts von Schrumpfung diskutiert.
Referent: Prof. Dr. Dieter Rink, Kulturwissenschaftler, ist stellv. Leiter des Departments Stadt- und Umweltsoziologie am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig
Moderation: Prof. Dr. Dietrich Mühlberg
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der KulturInitiative'89 und unterstützt durch "Rohnstock Biografien".