Mittwoch, 5. November 2014, 20:00 bis 22:00, TAK im Aufbau Haus, Prinzenstr. 85 F, 10969 Berlin

"Der Streit um den Sergeanten Grischa" von Arnold Zweig

Szenische Lesung

"Die Geschichte Grischas hat die parabolische Ausdruckskraft einer Romanfabel, die man, ohne zu übertreiben, meisterhaft nennen darf. Dieser gutmütige Russe […] ist einer von Millionen einfacher Menschen, die im Labyrinth des Krieges herumirren und von einer Last von Problemen erdrückt werden, die sie überhaupt nicht begreifen…" (Marcel Reich-Ranicki)

Als "das beste deutsche Kriegsbuch" bezeichnete Kurt Tucholsky den Roman von 1927, auf dem Arnold Zweigs literarischer Weltruhm gründen sollte. Zur szenischen Lesung bearbeitet, aber auch angereichert durch Dialoge aus der kaum bekannten Fassung für die Bühne, spielt das wundervolle Ensemble unter der Regie von Thomas Ebermann Arnold Zweigs Meisterwerk.
So lange er handeln kann, ist Grischa dieser Draufgänger, dieser tollkühne Haudegen, der die Flucht aus dem deutschen Arbeitslager wagt und hofft, sich in sein russisches Dorf durchschlagen zu können. Sein Wagemut wird scheinbar belohnt, denn in den Wäldern Litauens trifft er Partisanen, bändelt mit deren Chefin an – und man besorgt ihm eine neue Identität. Er kann sich – als eine Streife ihn dann doch gefangen nimmt – als der Überläufer Bjuschew ausweisen. Was größere Sicherheit versprach, wird für Grischa lebensgefährlich. Denn ein Befehl im Jahre 1917 ordnet an, dass mit Deserteuren der zaristischen Armee nicht länger gnädig umzugehen sei. Vielmehr seien sie aus Gründen der Manneszucht und damit ihr Ungehorsam nicht bei deutschen Landsern Schule macht, standrechtlich zu erschießen. Grischa, nunmehr ohnmächtiges Objekt der Militärjustiz, kann nur noch hoffen, dass die preußischen Humanisten und jüdischen Intellektuellen, die ihn zu schützen sich bemühen, einflussreicher als jene sind, die ihn als geeignetes Material zur Statuierung eines Exempels benutzen wollen…
Mit den SchauspielerInnen: Reinhard von Hacht, Ruth Marie Kröger, Denis Moschitto, Jörg Pohl, Thomas Wittmann und Thomas Ebermann.


Eine Veranstaltung von Helle Panke e.V. in Zusammenarbeit mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung[1] und dem Theater Aufbau Kreuzberg (TAK)[2].

Tickets sind hier[3] erhältlich.

Links:

  1. http://www.rosalux.de/
  2. http://www.theater-aufbau-kreuzberg.de/
  3. http://www.theater-aufbau-kreuzberg.de/?p=16
Kosten: 12,00 Euro / ermäßigt 6,00 Euro

Wo?

TAK im Aufbau Haus
Prinzenstr. 85 F
10969 Berlin