Rückkehr und kultureller Aufbruch
Hedeler reiste zu Recherchen über den Gulag zwischen 2001 und 2013 regelmäßig nach Kasachstan. Die Verlegung der Hauptstadt aus Almaty in den Norden, in die Nähe der russischen Grenze, war bereits erfolgt, die Neubewertung der Sowjetepoche hatte begonnen. In Kasachstan kam es nicht - anders als in den baltischen und mittelasiatischen Republiken - zu einem Bruch mit Russland. Die Geschichte der Museen in Dolinka und Malinowka ist ein Spiegelbild dieser Umwertung und des Versuchs, kulturelle Identität über eine gesteuerte Erinnerungspolitik zu verankern. Wie dabei verfahren wird, lässt sich auch sehr gut an den Veränderungen im Stadtbild von Karaganda erläutern.
Referent: Dr. Wladislaw Hedeler
Eine Veranstaltung von Helle Panke in Kooperation mit der Max-Lingner-Stiftung[1].