12. Hermann-Henselmann-Kolloquium
2020 jährt sich eines der bedeutendsten Ereignisse in der Geschichte Berlins zum 100. Male: die Bildung der neuen Stadtgemeinde Berlin zum 1. Oktober 1920 (Gesetz über die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin [Groß-Berlin-Gesetz] vom 27. April 1920). Die Hermann-Henselmann-Stiftung nimmt dieses Jubiläum zum Anlass, sich in mehreren Kolloquien mit Schlüsselthemen der Stadtentwicklung des Großraums Berlin zu befassen (Dimensionen Verkehr, Stadt-Landschaft sowie Regionalentwicklung und planung).
Den Auftakt bildet der Wohnungsbau, der durch die Bildung von Groß-Berlin eine völlig neue Grundlage erhielt. Vor dem Hintergrund der neuen Einheitsgemeinde entstand ein öffentlich kontrollierter Wohnungsbau, der in der Weimarer Republik, in der nationalsozialistischen Zeit und in den Jahrzehnten der Spaltung der Stadt unterschiedlichste Formen annahm. Berlin wurde so zu einem einzigartigen Labor eines nicht-privaten Wohnungsbaus Erfahrungen, die heute weitgehend vergessen sind.
Bereits 2012 hatte die Hermann-Henselmann-Stiftung den 150. Jahrestag des Hobrecht-Plans zum Anlass genommen, mit Blick auf die aktuellen Herausforderungen die Wohnungsfrage zu thematisieren. Die Situation hat sich seither weiter zugespitzt. Angesichts des dynamischen Bevölkerungszuwachses und der veränderten ökonomischen Rahmenbedingungen sind dringend neue Strategien des Wohnungsbaus gefragt. Lernen aus der Geschichte und von Anderen, Qualität auch bei hoher Quantität anstreben und eine dem 21. Jahrhundert angemessene Bau- und Planungskultur entwickeln das sind die Leitperspektiven, denen das 12. Kolloquium der Hermann-Henselmann-Stiftung nachgehen soll.
Um Anmeldung wird gebeten: cl@hermann-henselmann-stiftung.de[1]
Programm:
10.00 Uhr
Begrüßung, Dr. Thomas Flierl
Grußwort, Maren Kern, Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen
10.30 Uhr
I. 100 Jahre Groß-Berlin Historische Leistung und Herausforderung für die Zukunft
- Groß-Berlin: Ein Jahrhundertereignis, Prof. Dr. Harald Bodenschatz
- Re-Strukturierung einer Stadt-Region, Prof. Dr. Klaus Brake
- Großberlin und die Wohnungsfrage, Katrin Lompscher
Rückfragen und Diskussion
11.30 Uhr
II. Die Zäsur 1920: Andere Wege zur Lösung der Wohnungsfrage für Groß-Berlin
Politik - Träger Finanzierung Leitbilder Modellprojekte Raumkulisse/Standorte
- Gemeinnütziger Wohnungsbau bis 1933, Dr. Celina Kress
- Volksgemeinschafts-Wohnungsbau in der Nazi-Zeit, Dr. Jo Sollich, Architekt
Rückfragen und Diskussion
12.30 Uhr
Mittagspause
13.30 Uhr
III. Öffentlich gestalteter Wohnungsbau nach dem II. Weltkrieg
Politik - Träger Finanzierung Leitbilder - Modellprojekte- Raumkulisse/Standorte
- Sozialer Massenwohnungsbau in Berlin West, Dr. Cordelia Polinna
- Sozialer Massenwohnungsbau in Berlin Ost, Dr. Christina Lindemann
- Öffentlich gestalteter Wohnungsbau in anderen europäischen Großstadtregionen
Rückfragen und Diskussion
14.30 Uhr
IV. Öffentlich gestalteter Wohnungsbau in anderen europäischen Großstadtregionen
* London, Prof. Maren Harnack
* Moskau, Dr. Philipp Meuser
* Paris, Dr. Denis Bocquet
16.30 Uhr
Kaffeepause
17.00 Uhr
V. Berlin seit 1990: ohne Verarbeitung der Erfahrungen?
- Zur gesellschaftspolitischen Dimension, Dr. Andrej Holm
- Zur stadträumlichen Dimension, Ephraim Gothe
Rückfragen und Diskussion
18.00 Uhr
Zwischen-Resumee, Dr. Thomas Flierl
Einstieg und Moderation, Prof. Dr. Klaus Brake
- Abschlussdiskussion
danach ab ca. 19.00 Uhr
Zeit für Gespräche, Getränke und Imbiss
Ort:
Abgeordnetenhaus von Berlin, Raum 376, Niederkirchnerstr. 3-5, 10117 Berlin
Beitrag:
7,00 Euro / ermäßigt 5,00 Euro (inklusive Catering)
Weitere Infos:
www.hermann-henselmann-stiftung.de/Archive/861