Politik und Kultur
Im Sommer lief der Dokumentarfilm "Die vergessene Armee" der Regisseurin Signe Astrup in den Kinos. Er zeigt das heutige Leben ehemaliger höherer und hoher Angehöriger der Bewaffneten Organe der DDR. Mit viel Einfühlungsvermögen werden die biografischen Brüche, das Traditionsbewusstsein und das Selbstverständnis der Akteure dargestellt. Stellenweise wirkt das Gezeigte etwas skurril, nie jedoch vorführend.
Dieser Film ist nicht der einzige Beitrag in den Medien, im Gegenteil: Der Aufzug des "Traditionsverbandes Nationale Vorksarmee" am Denkmal im Treptower Park zieht regelmäßig einen empörten Aufschrei in der Boulevardpresse nach sich. Die NVA wird hier im Geschichtsbild ausschließlich totalitarismustheoretisch verortet.
Über die Darstellung der NVA in den Medien heute, über Selbstbilder und zugeschriebene Rollen und über die Reaktionen auf den Film "Die vergessene Armee" - den wir im Rahmen der Veranstaltung auch zeigen - möchten wir sprechen.
ReferentInnen: Signe Astrup (Regisseurin) und Philipp Schultheiß (promoviert am Zentrum für Konfliktforschung Marburg zur öffentlichen Darstellung der NVA und ihrer Angehörigen seit 1990)
Moderation: Dr. Alexander Amberger