Philosophische Gespräche
Dass die Wahrheit einen "Zeitkern" habe, also nicht ewig und unveränderlich über den Dingen schwebt, zählt zu den Grundüberzeugungen der Kritischen Theorie. Was sich einst gegen blanken Positivismus und geschichtsfernen Idealismus richtete, muss sich heute, fast einhundert Jahre nach der Gründung des Instituts für Sozialforschung, auch auf die Kritische Theorie selbst zurückwenden lassen. Der Kritischen Theorie heute noch die Treue zu halten, heißt dementsprechend zunächst, sie als vergangene ernstzunehmen. Das Verhältnis der Kritischen Theorie zur Geschichte und das heißt auch: ihrer eigenen , das sich in der Rede vom "Zeitkern der Wahrheit" verdichtet, ist das Thema des Vortrages.
Referent: Dr. Robert Zwarg (Philosoph und Übersetzer. Er lebt in Leipzig und ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Literaturarchiv Marbach. Zuletzt veröffentlicht: Die Kritische Theorie in Amerika. Das Nachleben einer Tradition.)
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Institut für Sozialtheorie Bochum e.V.[1]