Philosophische Gespräche
Der Vortrag geht der Frage nach dem Unbewussten in der Kulturindustrie nach. Ausgegangen wird dabei von der Annahme, dass das Unheimliche als ein Organisationsprinzip der Beziehung zwischen Bildern und KonsumentInnen gelten kann. Das Unheimliche ist Freud zufolge eine spezifische Erscheinungsform des Unbewussten. Aus dieser psychoanalytischen Perspektive wirft der Vortrag (z.B. anhand des Films Die fabelhafte Welt der Amélie) ein neues Licht auf Fragen des Verhältnisses von Kultur und Kapitalismus, wie sie Adorno und Horkheimer in ihren Thesen zur Kulturindustrie aufgeworfen haben. Gezeigt werden wird, inwiefern Unbewusstes in die Warenförmigkeit gegenwärtiger Kultur systematisch verwickelt ist.
Sonja Witte ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im MA-Studiengang Psychoanalytische Kulturwissenschaften an der International Psychoanalytic University (IPU) Berlin und Lehrbeauftragte u.a. an der Universität Bielefeld und der Universität Oldenburg. Sie promovierte an der Universität Bremen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Psychoanalytische Film- und Kulturtheorie, Kritische Theorie, Sexualitäts- und Geschlechterforschung sowie Alltagskultur. Zuletzt erschien von ihr im transcript-Verlag „Symptome der Kulturindustrie – Dynamiken des Spiels und des Unheimlichen in Filmtheorien und ästhetischem Material“ (2018). Sie ist u.a. in der Redaktion „Extrablatt – Aus Gründen gegen fast Alles“ aktiv.