Linke Metropolenpolitik
Als vor einigen Wochen die Bezirke Neukölln und Mitte mittels Vorkaufsrecht der dänischen Pensionskasse PFA hunderte Wohnungen, in denen viele Rentner und Rentnerinnen leben, vor der Nase wegschnappten, wurde der Zusammenhang von Finanzialisierung von Vorsorgeleistungen und explodierenden Immobilienpreisen offensichtlich. Institutionelle Anleger wie Renten- und Pensionsfonds schlagen auf dem deutschen Markt richtig zu. Schon im August hatte das Handelsblatt berichtet: „Dänische Pensionskasse kauft Wohnungen in Deutschland für mehr als eine Milliarde Euro“. Es ging um 3700 Wohnungen sowie ein Gewerbeobjekt an 15 Standorten in Deutschland, welche PFA erwarb.
Aber auch private Vermögensverwalter wie Blackstone sind nicht untätig. 120 Milliarden Dollar hat der US-Konzern weltweit in Immobilien investiert. Seit kurzem gehören auch rund 2500 Wohnungen in Berlin dazu.
Der deutsche, hier besonders der Berliner Immobilienmarkt hat in den letzten Jahren einen wahren Goldrausch erlebt. So hat sich beispielsweise der Bodenpreis im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg innerhalb nur eines Jahres vervierfacht, wie der Tagesspiegel berichtete.
Verschiedenen Anlegertypen haben unterschiedliche Profitstrategien, die Mieterinnen und Mieter sowie die Stadtgesellschaft wiederum vor unterschiedliche Probleme stellen.
Was unterscheidet große institutionelle Anleger von börsennotierten Immobilienunternehmen wie der Deutsche Wohnen und diese wiederum vom vermögenden Zahnarzt, der eine Eigentumswohnung kauft?
Referentin: Prof. Dr. Susanne Heeg (Goethe-Universität Frankfurt am Main )
Moderation: Jonathan Diesselhorst (Stadt von Unten)
Diese Vortrags- und Diskussionsveranstaltung ist eine Kooperation von „Helle Panke e. V. – Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin“ und der Initiative „Stadt von unten“[1].