Montag, 24. Juni 2019, 19:00 bis 21:00, Helle Panke e.V. – Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin, Kopenhagener Str. 9, 10437 Berlin

Zur Neuausgabe von Antonio Labriolas "Drei Versuche zur materialistischen Geschichtsauffassung"

Der "Letzte orthodoxe Marxist"? Oder "Zukunft in der Vergangenheit"?

Philosophische Gespräche

Wer in Deutschland überhaupt von Labriola weiß, hat zumeist davon gehört, dass er die Konzeption marxistischer Philosophie der Praxis geprägt hat, die dreißig Jahre später den Gefangenen Antonio Gramsci so inspirierte, dass er daraus den Namen für den theoretischen Quellcode seines Marxismus gemacht hat. Weit weniger bekannt dürfte sein, dass Gramsci Labriolas Herangehensweise an die Probleme zur Leitlinie des künftigen Marxismus machen wollte.

Mehr noch: zu entdecken ist er als einer der Gründer des Marxismus, speziell marxistischen Philosophierens überhaupt. Labriola war ein respektierter Korrespondent von Friedrich Engels in dessen letzten fünf Jahren. Von den Theorieverwaltern des deutschen, für Die Internationale maßgebenden Marxismus, wurde er nach dem Tode von Engels boykottiert.

Labriola war sicher kein Mann der großen Werke, aber er verkörperte die Selbstreflexion des Marxismus und fordert so immer wieder neu die Auseinandersetzung mit seinen Gründungsprinzipien und konkreten Gehalten heraus.


Referent: Prof. Wolfgang Fritz Haug, hat zuletzt im Dietz Verlag die Neuausgabe von Labriolas "Drei Versuche zur materialistischen Geschichtsauffassung[1]" herausgegeben.

Links:

  1. https://dietzberlin.de/Labriola-Antonio-Drei-Versuche
Kosten: 2,00 Euro

Wo?

Helle Panke e.V. – Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin
Kopenhagener Str. 9
10437 Berlin