DenkMalTour
Walter Benjamin, Berliner Kindheit um Neunzehnhundert.
Walter Benjamin und Siegfried Kracauer lebten und schrieben über Charlottenburg und Berlin als Stadt kindlicher Abenteuer, als Kosmos der kapitalistischen Moderne, als Ort der Industrialisierung, Kommodifizierung und der Zirkulation. In der DenkMalTour lesen wir ausgewählte Auszüge der 'Stadtbilder' und -beobachtungen beider Autoren, um der skizzierten Sozial-, Alltags- und Geistesgeschichte 'vor Ort' nachzugehen.
Betrachten wir Architektur als Form von Geschichtsschreibung, dann bleiben wir nicht beim Charlottenburg der 1920er und 30er Jahre stehen, sondern beziehen auch die Geschichte des Nationalsozialismus, des Postnazismus, der Teilungs- und Wendezeit mit ein, um sie mit dem heute größtenteils gentrifizierten und touristischen Viertel zu kontrastieren.
Benjamins Blick aus dem französischen Exil auf die Stadt seiner Kindheit und Kracauers soziologische Prosa tauchen einerseits mikrologisch in die konkreten Orte ein, entstehen aber andererseits doch aus einer (intellektuellen, politischen oder auch geographischen) Distanz. In einer Mischung aus Nähe und Distanz folgt die DenkMalTour ihren Spuren in Charlottenburg.
Führung: Lea Fink, studierte Philosophie und Geschichte in Freiburg und Berlin. Neben ihrer Dissertation zum Metaphysik-Begriff der Kritischen Theorie arbeitet sie als historische Stadtführerin zu jüdischer, feministischer und kommunistischer Geschichte sowie zu Kunst- und Geistesgeschichte in Berlin.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit den NaturFreunden Berlin[1] statt.