Linke Metropolenpolitik
Die teuerste Baustelle Deutschlands zieht sich zurzeit durch die Bezirke Neukölln und Treptow. Es ist der 3,2 Kilometer lange 16. Bauabschnitt der Berliner Stadtautobahn A100. Hier wird nach Jahrzehnten der Planung und der Gerichtsprozesse seit 2013 gebaut. Nach dem Willen des FDP-geführten Bundesverkehrsministeriums soll dieser Verkehrsträger noch weitergeführt werden, und zwar im 17. Bauabschnitt vom Treptower Park über die Frankfurter Allee bis an die Grenze zwischen Friedrichshain und Lichtenberg. Soll der Autoverkehr, und mit ihm einer der größten Klimasünder, zurückgedrängt werden, müsste der Autobahnneubau generell gestoppt werden. Denn jeder neue Autobahnkilometer entlastet nicht andere Straßen, sondern fördert den individuellen Autoverkehr.
Die Baustelle A100 steht nicht nur für eine veraltete Verkehrspolitik, sondern auch für Flächenfraß im innerstädtischen Raum, der immer knapper wird für Wohnungsbau und Grünflächen.
Dr.-Ing. Tim Lehmann hat ausgerechnet, wie viel Wohnungsbau und zu welchen Kosten auf dem Gelände des Bauabschnitts 16 möglich wäre. In einer Studie hat er mit einer Kollegin auch Ideen für einen sozialen Wohnungsbau auf der Baustelle entworfen, unter Einbeziehung des schon verbauten Betons. Das ein Rückbau von Stadtautobahnen nicht eine total abstruse Angelegenheit ist, wird uns die Diplomingenieurin für Städtebau und ehemalige Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher am Beispiel des Rückbaus der Stadtautobahnen A103 und A104 im Südwesten von Berlin erläutern.
Mit diesen beiden Stadtplaner*innen und Katalin Gennburg, direkt gewählte LINKE-Abgeordnete vor Ort, wollen wir die Baustelle besichtigen und über Alternativen zur A100 sprechen.
Um unseren Spaziergang an der A100 Baustelle zu einem eindrücklichen Bildungserlebnis zu machen, bringen wir Leitern und eine Personenführungsanlage mit. Da diese Anlage nur eine begrenzte Anzahl an Empfängern und Kopfhörern hat, bitten wir um eine verbindliche Anmeldung.