Die Goldküste. Eine Irrfahrt
Unterwegs im „Vergoldeten Zeitalter“
Politik und Kultur
»Mein Ururopa Arva Fargo war zur Goldsuche nach Alaska abgehauen. He ran off to the Yukon. He ran off to the Klondike. Eine Geschichtsscherbe, hervorgekramt, ratlos zurückgelegt.« Mehr als hundert Jahre nach ihrem Vorfahren macht sich Isabel Fargo Cole von Deutschland auf nach Alaska, von dort über Seattle Richtung Kalifornien, auf den Spuren Arva Fargos und dessen fieberhafter Suche nach dem Gold. Coles Expedition führt tief in die Schürf- und Abgründe des amerikanischen Traums, der mit seinen wirkmächtigen Versprechen bis heute Menschenmassen anzieht und wieder ausspuckt: abenteuerliche Glücksritter, Vagabunden und Helden verblasster Zeitungsmeldungen.
Im Mittelpunkt des Abends stehen die sozioökonomischen Mechanismen des „Rausches“ und die Turbulenzen des „Vergoldeten Zeitalters“ um 1900, das frappierende Parallelen zur heutigen Zeit aufweist.
Referentin: Isabel Cole (*1973 in Galena, Illinois, USA), studierte an der University of Chicago. Seit 1995 lebt sie in Berlin als Autorin und Übersetzerin und schreibt inzwischen hauptsächlich auf Deutsch. Ihre Romane Die grüne Grenze (Shortlist, Preis der Leipziger Buchmesse) und Das Gift der Biene sind 2017 bzw. 2019 in der Edition Nautilus erschienen. Das Langessay Die Goldküste. Eine Irrfahrt erschien 2022 bei Matthes und Seitz. Ins Englische übersetzte sie unter anderem Bücher von Franz Fühmann, Wolfgang Hilbig und Adalbert Stifter. Cole ist außerdem Initiatorin des Projektes www.waldschaffen.de.
Moderation: Dr. Birgit Ziener