Politik im Gespräch
(English below)
Spätestens seit der Zeit der Corona-Pandemie hat Berlin ein weiteres Gesundheitsproblem, das zudem sichtbare Armut, Aggressivität und Verwahrlosung mit sich bringt: Die Droge Crack.
Ab Mitte der 1980er Jahren wurde diese sehr schnell süchtig machende Armutsvariante von Kokain vor allem in Nachbarschaften mit afro-amerikanischen Bewohner*innen in US-amerikanischen Großstädten gehandelt und konsumiert. In Deutschland war Crack jahrelang hauptsächlich nur in Frankfurt/Main als Straßendroge bekannt. Nun haben Berlin und andere deutsche Großstädte mit etablierten Drogenszenen innerhalb sehr kurzer Zeit nachgezogen. Die neue Situation ist im Straßenbild rund um den Görlitzer Park, dem Leopoldplatz sowie entlang der U8 unübersehbar und wird von vielen Menschen als dringendes Problem wahrgenommen.
Doch Cracksucht, in Verbindung mit Obdachlosigkeit, Armut und Perspektivlosigkeit, stellt viele herkömmliche Formen der Drogenhilfe infrage, weil sie im Fall von Crack an ihre Grenzen stoßen.
Deshalb wollen wir mit Sanho Tree aus dem „Mutterland“ des Crack ins Gespräch kommen. Er ist Fellow am Institute for Policy Studies in Washington und dort seit 1998 Direktor des Drug Policy Project.
Folgende Fragen wollen wir ihm stellen:
- Wie kam es in den USA dazu, dass aus der Droge Kokain, die eher von Wohlhabenden konsumiert wird, die Armutsdroge Crack wurde?
- Wie haben betroffene Stadtteile jenseits von "law & order Politik" auf Crack reagiert?
- Ist Crack als Drogenphänomen in den USA heute weiterhin relevant? Was wurde von den Behörden, aber auch von den betroffenen Stadtvierteln getan, um die größten Probleme zumindest einzudämmen?
Für die Berliner Perspektive zum Umgang mit Crack haben wir Astrid Leicht vom Drogenhilfeträger Fixpunkt e. V. sowie Niklas Schrader, Sprecher für Innen- und Drogenpolitik der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, eingeladen.
Eine Kooperationsveranstaltung des Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in New York City mit „Helle Panke" e. V. – Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin.
Die Veranstaltung wird aus finanziellen Gründen nur auf Englisch stattfinden. Die Berliner Seite dieses Gesprächs besteht aus no-native-speakern, das heißt, es wird sich in eher einfacher englischer Sprache verständigt.
Since the onset of the coronavirus pandemic, Berlin has grappled with another pressing health issue characterized by visible indicators of poverty, aggression, and neglect: the drug crack cocaine.
Originally emerging in the mid-1980s within predominantly African-American neighborhoods of major U.S. cities, crack cocaine swiftly gained notoriety for its highly addictive and poverty-aggravating properties. In Germany, crack cocaine remained relatively obscure, confined mainly to the streets of Frankfurt for many years. However, within a remarkably short span, Berlin, alongside other prominent German cities boasting established drug scenes, has witnessed a surge in crack cocaine usage. This phenomenon is starkly evident in locales such as the environs of Görlitzer Park, Leopoldplatz, and along the U8 underground line, eliciting widespread concern.
The intertwined nature of crack addiction with homelessness, impoverishment, and bleak prospects challenges conventional approaches to drug help services, which often find their efficacy strained in the case of crack.
In light of this, we seek insights from Sanho Tree, Fellow at the Institute for Policy Studies in Washington, who has helmed the Drug Policy Project since 1998. Our inquiries to him include:
To provide a local perspective on addressing crack cocaine issues in Berlin, we are pleased to welcome Astrid Leicht Management, development and realization of (innovative) public health projects for 25 years at "Fixpunkt e. V. "from Berlin, Niklas Schrader, spokesperson for domestic and drug policy within the Left Party parliamentary group in the Berlin House of Representatives.
This collaborative event is a joint initiative between the Rosa Luxemburg Foundation's New York City office and "Helle Panke" e.V. - Rosa Luxemburg Foundation Berlin, and will be conducted in no-native-speaker English.