Geschichte
Ewald Iljenkow (1924-1979) war einer der bedeutendsten Philosophen der Sowjetunion. Zu seinen philosophischen Interessen gehörten die dialektische Logik, politische Ökonomie, Psychologie, Kosmologie, Kybernetik, Ästhetik, Pädagogik, Subjektivität und Persönlichkeit. Besonders bekannt wurde er als philosophischer Vertreter der sowjetischen Tätigkeitstheorie. Als Lehrer und Vorbild inspirierte Iljenkow seine Schüler_innen zum selbstständigen Denken und plädierte für einen marxistischen Ansatz, der sich gegen Automatismen und unhinterfragte Lehrmeinungen wandte.
Iljenkow wäre dieses Jahr 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass sowie zur Neuübersetzung eines seiner bemerkenswertesten frühen Texte, der "Kosmologie des Geistes“, werden die Referent_innen Leben und Werk Iljenkows vorstellen und insbesondere in diesen Text einführen.
Sascha Freyberg studierte Kulturwissenschaften und Philosophie. Er ist als Editor bei Marxism & Sciences sowie der Buchserie Verum Factum: Studies and Sources on Political Epistemology, sowie als wissenschaftlicher Koordinator in Hamburg, Berlin und Venedig tätig und Herausgeber des Bandes Ilyenkov: Cosmos and Praxis (im Erscheinen).
Isabel Jacobs studierte Philosophie und Slawistik. Sie promoviert zur russischen und französischen Philosophie in London. Sie ist Organisatorin der Forschungsgruppe “Soviet Temporalities” und Herausgeberin von Alexandre Kojèves Buch über Quantenphysik Zum Problem einer diskreten "Welt"[1] (Merve 2023).
Martin Küpper studierte Philosophie und Geschichte. Er ist als Publizist tätig und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Babeș-Bolyai-Universität Cluj in Rumänien, wo er an einem interdisziplinären Projekt zur Erforschung der Philosophie im historischen Sozialismus beteiligt ist.