Europa von links
Island ist das Paradebeispiel für die Verheerungen der Finanz- und Wirtschaftskrise. Nach Jahren der Privatisierung und des Aufbaus eines gigantischen Spekulationssystems, brach der isländische Bankensektor kurzfristig komplett zusammen. Jetzt soll die Bevölkerung die Zeche für die Party der Reichen bezahlen. Aber sie wehrt sich. Erst fegten Massenproteste die alte Regierung hinweg. Jetzt stimmten 93 Prozent der IsländerInnen gegen ein Gesetz, mit dem die Übernahme der Schulden der isländischen Banken in Großbritannien und der Niederlande der isländischen Bevölkerung aufgehalst werden sollte. Wie sieht die Situation in Island aus? Warum wird die Frage der Eröffnung von EU-Beitrittsverhandlungen zum Hebel für Übernahme der Schulden durch den isländischen Steuerzahler? Kann Island ein Vorbild sein für soziale Unruhen, damit die Bevölkerung auch in Deutschland nicht die Zeche für die Krise bezahlen muss?
Referenten: Andrej Hunko (MdB DIE LINKE, Mitglied im EU-Ausschuss)
Moderation: Martin Hantke