Samstag, 25. September 2010, 14:00 bis 17:00

Auf den Spuren der „Moabiter Unruhen“ vom September 1910

DenkMalTour

Stadtteilführung mit Dr. Nick Brauns (Historiker und Vorsitzender des Hans-Litten-Archivs)

Ausgehend von einem Lohnstreik bei der Kohlenhandlung Kupfer&Co in der Sickingenstrasße kam es ab dem 19. September 1910 zu schweren sozialen Unruhen im Arbeiterviertel Moabit. Bewaffnete Streikbrecher wurden eingesetzt. Angefeuert vom Ruhrindustriellen Hugo Stinnes, dem Eigentümer der Kohlenhandlung, verhängte die Polizei den Belagerungszustand über den Beusselkiez. Die Anwohner wehrten sich mit einem Regen von Blumentöpfen von den Balkonen. Die Polizei ging mit blanken Säbeln gegen die rebellische Bevölkerung vor. Zwei Arbeiter wurden getötet, zahlreiche verletzt. Während die sozialdemokratische Tageszeitung "Vorwärts" von "Polizeiunruhen" schrieb und Karl Liebknecht im Abgeordnetenhaus den Einsatz von Lockspitzeln anklagte, nahm der Berliner Polizeipräsident von Jagow seine Prügeltruppe gegen jede Kritik in Schutz: "Der Ehrenschild unsrer Schutzmannschaft ist rein. Sie hielt tadellose Manneszucht."

In Zusammenarbeit mit NaturFreunde Berlin

Treffpunkt: Berlin-Moabit, Beusselstr./Ecke Sickingenstr.

NaturFreunde Berlin

Kosten: 1,50 Euro