Politik und Kultur - Kulturdebatte im Salon
"Ich hab immer nur dich geliebt und lieber sterben wollen, als einen andern Mann nehmen." Vor der großartigen Kulisse der Tiroler Alpen sinkt die wohlhabende Bauerstochter Wally ihrem Joseph in die Arme. Gegen den Widerstand des Vaters und gegen die Konventionen der dörflichen Gemeinschaft hat sie für ihre Liebe zu Joseph gekämpft und nie aufgegeben. Als der Vater stirbt, ist der Weg für sie und Joseph frei und es kommt zum filmischen Happy End.
Die Liebesheirat, mit der der Filmklassiker "Geier-Wally" endet, spiegelt eine Leitidee der 1950er Jahre wider: Die romantische Liebe wird hier als ideale Grundlage einer Ehe präsentiert. Zugleich offenbart die Beziehung zwischen Wally und Joseph aber auch ein klassisches, polarisiertes Geschlechterverhältnis.
Ob und wie sich diese Geschlechterrollen verändern, wird weiterführend an den Remakes aus den Jahren 1987 (Regie W. Brockmayer) und 2004 (Regie: P. Sämann) diskutiert.
Referentin: Prof. Dr. Sylka Scholz (*1964, Kultursoziologin, Direktorin des Instituts für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena, erforscht kulturelle Leitbilder von Lebensformen und Geschlechterrollen sowie den Wandel von Männlichkeiten)
Moderation: Prof. Dr. Dietrich Mühlberg
Eine Veranstaltung der "Hellen Panke" in Kooperation mit der KulturInitiative'89 und
unterstützt durch "Rohnstock Biografien".