Freitag, 12. Mai 2017, 19:00 bis 21:00, Helle Panke/Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin, Kopenhagener Str. 9, 10437 Berlin

Beginn und Ende der ostdeutschen Philosophie

Literatur und Gesellschaft

Beginn und Ende der ostdeutschen Philosophie. Teil 4. Dr. Eckardt: Klaus – Marx, Kant und die Logik by Helle Panke e.V. Rosa Luxemburg Stiftung Berlin

Beginn und Ende der ostdeutschen Philosophie. Teil 3. Dr. Heyer: Harich zwischen Hartmann und Lukács by Helle Panke e.V. Rosa Luxemburg Stiftung Berlin
Beginn und Ende der ostdeutschen Philosophie. Teil 2. Dr. Alexander Amberger: Bloch in der DDR by Helle Panke e.V. Rosa Luxemburg Stiftung Berlin
Beginn und Ende der ostdeutschen Philosophie. Teil 1. Prof. Dr. Hans-Christoph Rauh: Einführung by Helle Panke e.V. Rosa Luxemburg Stiftung Berlin

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges entwickelte sich in der Sowjetischen Besatzungszone bzw. jungen DDR eine Philosophielandschaft, die zunächst recht wenig mit der späteren Legitimationswissenschaft zu tun hatte. In dieser Zeit herrschte Aufbaustimmung, getrieben von einer hohen Dynamik, geprägt von unorthodoxen Köpfen. In den ersten Jahren nach dem Kriegsende wurden „bürgerliche“ Philosophen wie z.B . Hans-Georg Gadamer, Paul F. Linke oder Günther Jacoby geduldet, viele jedoch verließen den kleineren Teil Deutschlands.
Die SED versuchte in den 50er Jahren, die Philosophie unter Parteilinie zu stellen, dies glückte zunächst aber nur bedingt und provozierte vielmehr Diskussionen. Genannt seien nur die Debatten um Hegel und um die Logik, in denen die Intellektuellen ihre Positionen gegen die Partei durchsetzen konnten. Philosophen wie Ernst Bloch oder Wolfgang Harich wollten einen anderen Marxismus als den der SED-„Schmalspurphilosophen“.
1956/57 setzten sich die Dogmatiker unter Ulbricht durch, disziplinierten die kritischen Köpfe, sperrten sie ein, verdrängten sie von den Universitäten und aus den Zeitschriften, beendete die Debatten. Die undogmatische DDR-Philosophie fand schon 33 Jahre vor der DDR ihr Ende.
In der Veranstaltung wollen wir die Jahre bis 1957 rekapitulieren und anhand von drei Protagonisten, Ernst Bloch, Wolfgang Harich und Georg Klaus, die Diskrepanzen mit der Partei und die Denkpotentiale für einen unorthodoxen Marxismus rekapitulieren. Hans-Christoph Rauh, der Ideengeber der Veranstaltung, wird den Abend moderieren. Der Austausch mit dem Publikum soll einen breiten Raum einnehmen.

Das Thema wird in einem vorgesehenen Forum zur DDR-Philosophie beim bevorstehenden XXIV. Philosophie-Kongress der Dt. Gesellschaft für Philosophie an der HU zu Berlin vom 24.-27. Sept. 2017 weiter vertieft.

Ablaufplan:
19:00 Prof. Dr. Hans-Christoph Rauh: Begrüßung, Einführung, Vorstellung der Referenten, Moderation
19:10 Dr. Alexander Amberger: Bloch in der DDR – politische Angepasstheit und ideologische Diskrepanz
19:30 Dr. Andreas Heyer: Harich – zwischen Nicolai Hartmann und Georg Lukács
19:50 Dr. Michael Eckardt: Klaus – Marx, Kant und die Logik
20:10 Diskussion
21:00 Ende

Kosten: 2,00 Euro

Wo?

Helle Panke/Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin
Kopenhagener Str. 9
10437 Berlin