Vernissage in der Galerie
Einige Ölgemälde und Keramikarbeiten, eine ganze Reihe von Aquarellen und Zeichnungen sowie vier Kindergeschichten gehören zum Nachlass der am 8. November 1893 in Ketzin/Havel geborenen Dorothea Wüsten-Koeppen.
Nach dem Schulabschluss war sie von 1914 bis 1916 als Lazarettpflegerin tätig. Es folgt eine einjährige Arbeit als Stenotypistin und anschließend die Ausbildung zur Malerin in München, Düsseldorf und Berlin. 1923 geht sie nach Görlitz. In einem Jahrbuch der dortigen Künstlerschaft reimt sie: „Hab jetzt in Görlitz eine Bleibe, wo ich die Töpferkunst betreibe, die Plastik und die Malerei. Manchmal verdien ich was dabei.“ Hier lernt sie den Maler, Kupferstecher und Schriftsteller Johannes Wüsten kennen, beide heiraten 1926. Es folgen Jahre intensiver künstlerischer Tätigkeit und zunehmender politischer Aktivität. Beide werden Mitglieder der KPD und müssen 1934 bzw. 1935 nach Prag emigrieren. Dorotheas Weg führt sie 1939 nach London. Aus beiden Exilorten sind Zeichnungen und Aquarelle erhalten geblieben. 1946 kehrt Dorothea Wüsten-Koeppen nach Berlin zurück. Sie arbeitet und malt weiter und sorgt für die Veröffentlichung der literarischen und bildkünstlerischen Arbeiten von Johannes Wüsten, der 1943 im Zuchthaus Brandenburg starb. Anlässlich der 900-Jahrfeier von Görlitz wird Dorothea Wüsten-Koeppen 1971 zur Ehrenbürgerin der Stadt ernannt. Drei Tage nach ihrem 81. Geburtstag stirbt sie in Berlin-Pankow. Am Schlosspark 14 war ihre letzte Adresse.
Einführung: Inga-Arnold Geierhos (Görlitz), Thomas Wüsten (Berlin)
Musik: Lydia Wunderlich (Violine, Weimar)
Die Ausstellung ist bis zum 28. Februar 2014 zu sehen.