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Heft 14: Ökologie und Opposition - Die politischen Utopien von Wolfgang Harich und Robert Havemann

Von: Andreas Heyer

Heft 14: Ökologie und Opposition - Die politischen Utopien von Wolfgang Harich und Robert Havemann

Reihe "Philosophische Gespräche", Heft 14, 2009, A5, 3 Euro plus Versand

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Reihe "Philosophische Gespräche", Heft 14, 2009, A5, 3 Euro plus Versand

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Inhalt
1. Annäherung an die Thematik
2. Die Renaissance der archistischen Utopietradition in Harichs Ansatz
3. Das Problem der Verankerung von Kommunismus ohne Wachstum in Harichs Gesamtwerk
4. Robert Havemann und das utopische Denken der Postmoderne
5. Morgen als politische Utopie
6. Abschließende Betrachtungen und Thesen

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LESEPROBE

Auf den folgenden Seiten beschäftigen wir uns mit den Konzeptionen von Harich und Havemann. Bahros Werk wird weitestgehend ausgeklammert, da es relativ gut erforscht und außerdem der Antagonismus von Harichs und Havemanns theoretischen Konzeptionen größer und offensichtlicher ist. Zuvor muss noch eine letzte einführende Frage geklärt werden: Ist es legitim, die genannten Bücher als Utopien zu bezeichnen? Ja, wenn der Utopiebegriff reflektiert wird, der diesen Ausführungen zu Grunde liegt. So hat Utopie im allgemeinen Sprachgebrauch zwar eine pejorative Konnotation – wie phantastisch, nicht möglich, absurd etc. Doch in wissenschaftlicher Perspektive bezeichnet Utopie etwas anderes: Es ist davon auszugehen, dass eine politische Utopie immer dort vorliegt, wo ein Autor seine jeweilige Gegenwart einer kritischen Analyse unterzieht. Diese Kritik lässt er dann nicht, wie etwa bei den Zeitdiagnosen, für sich stehen, sondern konfrontiert ihr ein (positives oder negatives) Alternativszenario. Entscheidend ist, dass das alternative Bild seine Legitimation erst aus der Kritik zieht. Hinzutritt, dass politische Utopien normativ wirken wollen. So können sie zwar durchaus Reformpläne enthalten, ihre Kraft bezieht sich aber auf die Imagination, auf das Anregen zum Diskutieren und Nachdenken. Utopien sind intellektuelle Experimente, die Möglichkeiten ausloten, das „Was wäre wenn?“ thematisieren.

In diesem Sinne sind die Bücher von Harich, Havemann und Bahro in die Tradition der politischen Utopie zu stellen. Nicht zuletzt, da wir am Ende dieser Ausführungen noch sehen werden, dass alle drei eben diese Tradition positivierten und als Maßstab (sowie auch als gleichsam archimedischen Punkt) für ihr eigenes Oeuvre akzeptierten.

  • Preis: 4.00 €