Von: Hans-Christoph Rauh, Alexander Amberger, Andreas Heyer, Michael Eckardt
Reihe "Philosophische Gespräche", Heft 47, 2017, 60 S.
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In den ersten Jahren nach dem Kriegsende wurden bürgerliche Philosophen wie z.B. Hans-Georg Gadamer, Paul F. Linke oder Günther Jacoby geduldet, viele jedoch verließen den kleineren Teil Deutschlands.
Die SED versuchte in den 50er Jahren, die Philosophie unter Parteilinie zu stellen, dies glückte zunächst aber nur bedingt und provozierte vielmehr Diskussionen. Genannt seien nur die Debatten um Hegel und um die Logik, in denen die Intellektuellen ihre Positionen gegen die Partei durchsetzen konnten. Philosophen wie Ernst Bloch oder Wolfgang Harich wollten einen anderen Marxismus als den der SED-Schmalspurphilo-sophen.
1956/57 setzten sich die Dogmatiker unter Ulbricht durch, disziplinierten die kritischen Köpfe, sperrten sie ein, verdrängten sie von den Universitäten und aus den Zeitschriften, beendeten die Debatten. Die undogmatische DDR-Philosophie fand schon 33 Jahre vor der DDR ihr Ende.
In der Veranstaltung, die am 12. Mai 2017 unter Federführung der Hellen Panke e.V. stattfand und aus der die hier abgedruckten Beiträge hervorgegangen sind, wurden die Jahre bis 1957 rekapituliert und anhand von drei Protagonisten, Ernst Bloch, Wolfgang Harich und Georg Klaus, die Diskrepanzen mit der Partei und die Denkpotentiale für einen unorthodoxen Marxismus dargestellt.
Das vorliegende Heft enthält die Einführung von H.-Chr. Rauh, dem Initiator und Moderator der Veranstaltung, sowie die überarbeiteten Beiträge von A. Amberger, A. Heyer und M. Eckardt.
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Autoren:
Hans-Christoph Rauh, Prof. Dr., geb. 1939, 1959 absolvierte er das Abitur und studierte anschließend Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin, Promotion 1969, Habilitation 1978
Alexander Amberger, Dr. phil. (2013), geb. 1978 in Gotha, studierte 19992006 Politikwissenschaften an der ML-Universität Halle-Wittenberg, seit 2011 Mitarbeiter für politische Bildung bei der Hellen Panke, der RL-Stiftung Berlin
Andreas Heyer, Dr. phil. (2003), geb. 1974 in Halle-Dölau; nach dem Abitur 1993 Studium der Politikwissenschaften und Jura an der ML-Universität Halle-Wittenberg
Michael Eckardt, Dr. phil. (2007), geb. 1974 in Schmalkalden (Thüringen), nach dem Abitur 1993 kombiniertes Universitätsstudium der Medien-, Kultur und Kommunikationswissenschaften in Weimar, Wien und Südafrika
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INHALT
Hans-Christoph Rauh
Beginn und Ende der ostdeutschen Philosophie. Einführung
Alexander Amberger
Ernst Bloch in der DDR zwischen politischem Opportunismus und philosophischer Diskrepanz
Andreas Heyer
Tertium non datur: Georg Lukács oder Nicolai Hartmann?
Wolfgang Harich und die formale Logik
Michael Eckardt
Die Wissenschaft bedarf des Gegners:
Die Anfänge der Debatte zwischen Georg Klaus und Paul Ferdinand Linke als Beispiel der philosophischen Streitkultur in der frühen DDR