KulturInitative'89
Allein die Zahl der bislang erschienenen Wenderomane deutet an, wie schwer dieser historische Vorgang zu begreifen ist, der offenbar immer wieder auf neue Weise literarisch angeeignet werden muss. Beschäftigte zunächst das Phänomen „DDR-Identität“ einen großen Teil der AutorInnen, suchten andere nach allegorischen Mustern für die Darstellung eines welthistorischen Umbruchs.
Seit der Jahrtausendwende gerieten Wenderomane zum polarisierenden Projekt ostdeutscher Autoren. In jüngster Zeit nun gibt es Anzeichen, dass sowohl ostdeutsche AutorInnen als auch ihre westdeutschen Kollegen den Wende-Stoff wiederentdecken. Das Interesse des Lesepublikums wie der literarischen Öffentlichkeit ist ungebrochen, wie auch die Vergabe des Deutschen Buchpreises 2011 veranschaulichte. Wolfgang Gabler zeichnet diese eigentümliche Geschichte des Genres „Wenderoman“ nach.
Wolfgang Gabler, PD Dr. habil., ist freier Literaturhistoriker und Publizist, er leitet das Projekt Autorenförderung am Literaturhaus Rostock
Moderation: Prof. Dr. Dietrich Mühlberg
in Zusammenarbeit mit "Helle Panke",
unterstützt durch "Rohnstock Biografien"