Junge Panke
In den letzten Jahren ist es bundesweiten szene-übergreifenden antifaschistischen Bündnissen gelungen, den Naziaufmarsch in Dresden anlässlich des Gedenkens an die Bombardierung am 13./14. Februar 1945 erfolgreich zu blockieren. Doch viele, die 2011 in Dresden waren, wurden oder sind immer noch mit staatlichen Repressalien konfrontiert. Rechtswidrige Telefonüberwachungen im Vorfeld und am Tag der Blockade selber, Ermittlungsverfahren nach dem §129, bundesweite Hausdurchsuchungen, Strafbefehle gegen Blockierer sowie weitere Schikanen zeigen deutlich, dass die sächsische Justiz das Problem nicht unbedingt bei den Nazis sieht, sondern bei den tausenden Menschen, die sich ihnen in den Weg stellen. Dass in Dresden die Uhren etwas anders ticken, zeigt sich auch am Umgang mit der eigenen Geschichte. Dies soll am Beispiel des „Täterspuren“-Spaziergangs diskutiert werden, der 2011 ebenfalls diskriminiert wurde, 2012 jedoch aller Voraussicht nach dank einer breiteren öffentlichen Unterstützung auch durch Dresdner Künstlerinnen und Künstler als Zeichen gegen das Vergessen der NS-Verbrechen in Dresden stattfindet. Das Projekt und die Diskussion um Erinnerungskultur und Nazis in Dresden stehen im Zentrum unserer Veranstaltung. Informiert werden soll auch über den aktuellen Stand der Repressionen und Vorbereitungen der Blockade des diesjährigen Naziaufmarschs.
Mit: Andreas Kahrs (Gedenk-AG Bündnis "Dresden nazifrei") und Stephan Puhlmann
Moderation: Inva Kuhn