Lateinamerika
Seit 1999 vollzieht sich in Venezuela ein tiefgreifender politischer Wandel mit vielfältigen Sozialprogrammen zu Gunsten der Armen und Benachteiligten und mit einem Ausbau der partizipativen Demokratie. Auch auf nationaler Ebene eröffnen sich durch die linke Regierung von Hugo Chavez neue Horizonte für eine Gesellschaftsentwicklung. Die Wirtschaftspolitik orientiert auf nationale Souveränität, gerechte Verteilung des Reichtums, Verstaatlichungen in strategischen Bereichen der Produktion und Reproduktion. Dabei werden Arbeitsplätze geschaffen, die Löhne erhöht und die Arbeitsbedingungen humanisiert. In vielen Fabriken gibt es mitunter sehr konfliktreiche Auseinandersetzungen, bei denen ArbeiterInnen die Selbstverwaltung fordern. Betriebsbesetzungen sind dabei ein erster Schritt dahin. Die Widerstände auf Seiten des Kapitals, alten bourgeoisen Staatsstrukturen und konservativen Gewerkschaften sind meistens groß und nicht selten geht die bestechliche Staatsgewalt gegen die AktivistInnen vor. Die Referenten Felix Martinez (Mitglied der Basisgewerkschaft «Singetram» und der Bewegung für Arbeiterkontrolle) und Paulo Cumana (Arbeiter der besetzen Autozuliefer-Fabrik Vivex) wollen über ihre Geschichte und Erfolge im Kampf um selbst-bestimmte Produktion berichten und sich mit ArbeiterInnen hierzulande über Strategien des Widerstands und des alternativen solidarischen Wirtschaftens austauschen.
Referenten: Felix Martinez, Paolo Cumaná
Moderation: Malte Greger und Lucie Matting (Interbrigadas e.V.)