Europa von links
Als vor 60 Jahren die Europäische Verteidigungsgemeinschaft gegründet werden sollte, war sie eine Antwort auf den deutschen Faschismus. Die europäischen Staaten wollten damit ein Bündnis schaffen, das verhinderte, dass ein wieder erstarkendes Deutschland noch einmal andere Staaten überfallen könnte. Nachdem die Europäische Verteidigungsgemeinschaft 1954 scheiterte, wurde die Westeuropäische Union auf den Weg gebracht. Diese wurde neben der NATO zu einem Instrument gegen die Staaten des Warschauer Paktes und später zum Hebel der Militarisierung der Europäischen Union. Mit dem Vertrag von Maastricht wurde die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) eingeführt und damit die vertragliche Grundlage für die Militarisierung der EU geschaffen. Durch den Vertrag von Lissabon hat sich die EU schließlich zu einem imperialen Machtbündnis entwickelt, das massive Aufrüstung betreibt und weltweit militärisch agiert.
Referent: Martin Hantke, Beirat Informationsstelle Militarisierung Tübingen
Moderation: Janeta Mileva