Rechtsextremismus in Europa
Seit 10–15 Jahren dominieren die Ultras die Kurven der Stadien. Die Hooligan- wurde durch die Ultrakultur abgelöst. Viele der einflussreichen Ultragruppen in Deutschland haben ein mehr oder weniger ausformuliertes antirassistisches Grundverständnis. Die Stimmung in den Bundesligastadien änderte sich, wenn man diese mit den 1980er und 1990er Jahren vergleicht. Damals waren faschistische Symbole und rassistische Schmähgesänge an vielen Bundesligastandorten anzutreffen. Offen auftretende Neonazis wurden jedoch in den letzten Jahren nur noch zum Problem von einigen – in der Regel unterklassigen – Vereinen.
Doch seit einem halben Jahr häufen sich wieder Berichte über rechte Hooligans und Neonazis in den ersten Ligen. Wir wollen an diesem Abend folgenden Fragen nachgehen: Kehrt der Neonazismus in die Bundesligastadien zurück? Handelt es sich vielleicht nur um einen Medienhype, bzw. versuchen rechtsradikale Stadionbesucher zurzeit nur eine eigentlich längst verlorene Schlacht zu schlagen? Oder wird im Zuge der Debatte um Stadionsicherheit, Stimmungsboykott und Pyrotechnik einfach wieder genauer hingeschaut?
Referent: Christoph Ruf (Buchautor, Sportjournalist für Spiegel, 11 Freunde und Neues Deutschland)
Mitveranstalter: Berliner Fanprojekt