Rückkehr und kultureller Aufbruch
Fritz Behrens (1909–1980) war der zu seiner Zeit wohl klügste und hellsichtigste DDR-Ökonom. Von der SPD kam er über die SAP 1932 zur KPD und "überwinterte" die NS-Zeit als Statistiker. In der "Tauwetterperiode" Mitte der 1950er Jahre in hohe Regierungsämter berufen, wirkte er für Wirtschaftsreformen, wurde jedoch 1957 als "Revisionist" gebrandmarkt und verlor alle seine Ämter. Mitte der 60er Jahre trat er wieder mit Kritik an der Politischen Ökonomie des Sozialismus hervor. Krankheit, Invalidisierung und Emeritierung "retteten" ihn vor erneuten Verfahren. Nach 1969 schrieb er mehrere Kritiken des "staatsmonopolistischen Sozialismus", in denen er aber auch die Ansätze von Havemann, Bahro und des Prager Frühlings einer rätekommunistischen Kritik unterzog.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Max-Lingner-Stiftung
Referent: Prof. Dr. Thomas Kuczynski