Podium
Die "Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit" (KgU) galt in Ost und West lange Zeit als Inkarnation des Antikommunismus und der Feindschaft gegen die DDR. 1948 als Reaktion auf die Entlassungswelle aus den sowjetischen Speziallagern gegründet und 1959 während der zweiten Berlin-Krise aufgelöst, entfaltete die KgU nicht nur humanitäre Aktivitäten, verbreitete Flugblätter oder war nachrichtendienstlich tätig, sondern beförderte und praktizierte zeitweise auch Gewalt als Widerstandsmittel gegen die Staatsführung. Enrico Heitzer erklärt im Vortrag die Entstehung, den organisatorischen Aufbau und die Handlungsfelder dieser privat geführten, aber politisch höchst wirkungsvollen Organisation.
Referent: Dr. Enrico Heitzer (Jg. 1977, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen/Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und Autor des Buches "Die Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit (KgU) Widerstand und Spionage im Kalten Krieg 19481959")
Moderation: Prof. Mario Keßler