Kulturdebatte im Salon - Politik und Kultur
Die Übersiedlung aus der Bundesrepublik als Sechzehnjähriger hat dem jungen Wolf Biermann sowohl Milieuvertrautheit als auch einen verfremdeten Blick auf das Konfliktpotential des DDR-Alltags ermöglicht. Indem er als Dichter, Komponist und Sänger den Anspruch einer neuen Generation auf eigenständige Teilnahme und Entscheidungsspielraum in der DDR-Gesellschaft artikulierte, kam er in Konflikt mit der politischen Führungsschicht des Landes. Doch bei der Jugend wurde er mit seinen Appell- und Konfrontationsgedichten rasch zu einer Kultfigur.
Erörtert werden die Voraussetzungen für die eigenartige Position Biermanns, privilegiert und zugleich ausgegrenzt zu sein.
Referentin: Dr. Leonore Krenzlin (1934, ist Literaturwissenschaftlerin mit den Forschungsschwerpunkten Literatur des Nationalsozialismus und der inneren Emigration, Literatur der Remigration und DDR-Literatur.)
Moderation: Prof. Dietrich Mühlberg
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Kulturinitiative '89, mit freundlicher Unterstützung von Rohnstock Biografien.