Vielfalt sozialistischen Denkens
Als Eugen Leviné vor Gericht gestellt und wegen Hochverrats angeklagt wurde, war er gerade sechsunddreißig Jahre alt geworden. Am 3. Juni 1919 verurteilte das Standgericht München Leviné zum Tode. Zwei Tage später wurde er im Gefängnis Stadelheim erschossen. Einhundert Jahre nach seinem Tod ist Leviné kein unbekannter, wenngleich ein wenig beachteter Protagonist der Arbeiterbewegung.
Der Vortrag beschäftigt sich mit Leben und Werk des jungen, in Petersburg geborenen und in Heidelberg aufgewachsenen Revolutionärs und Schriftstellers. Vorgestellt werden Levinés Lebensstationen, seine literarische Auseinandersetzung mit der Russischen Revolution von 1905 und sein Wandel vom Sozialrevolutionär zum Kommunisten.
Referent: Dr. Christian Dietrich (studierte Soziologie, Zeitgeschichte und Politikwissenschaft in Halle/Saale und promovierte 2012 mit einer Arbeit zum "Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens" an der Universität Potsdam. Derzeit ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Europa-Universität Viadrina.)
Moderation: Dr. Frank Engster